Digitalisierung und Industrie 4.0

Die Digitalisierung gilt heute es als einer der wachstumsstärksten Technologietrends weltweit. Experten rechnen für das Jahr 2020 mit 20 bis 30 Milliarden verbundenen Geräten, vom Sensor in der Fertigung bis hin zu Haushaltsgeräten.

2018

nimmt das strategische Geschäftsfeld „Industrie 4.0“ seine Arbeit auf.

Als Unternehmen, das stark in neue, datenbasierte Technologien investiert, übernimmt die Schaeffler Gruppe mit ihrer Entwicklung digitalisierter Produkte Verantwortung für den reibungslosen und sicheren Umgang mit großen Datenmengen im Kontext hochkomplexer Prozesse. Schaeffler engagiert sich mit den Aktivitäten im Bereich der Digitalisierung und der „ 4.0“ für den Ausbau einer „widerstandsfähigen Infrastruktur und einer nachhaltigen Industrialisierung“ (SDG 9).

Digitale Agenda

Ihren Beitrag zum Erfolg von Industrie 4.0 hat die Schaeffler Gruppe in ihrer „“ zusammengefasst. Sie besteht aus folgenden vier Punkten:

  • Mechanische und mechatronische Produkte werden mit Sensorik, Elektronik und Aktuatoren (Elemente, die elektrische Signale in Arbeit umsetzen) ausgestattet.
  • Produktionsanlagen werden über die gesamte Wertschöpfungskette vernetzt, um Produktlebenszyklen digital ganzheitlich abzubilden.
  • Für die Entwicklungsarbeit werden in Simulationen reale anstelle von modellierten Betriebsdaten genutzt – das verkürzt Entwicklungszyklen und steigert die Wettbewerbsfähigkeit.
  • Daten werden nutzerfreundlich und mit Fokus auf Nutzermehrwert aufbereitet und zur Verfügung gestellt.

Digitale Agenda der Schaeffler Gruppe

Um die Strategie „“ erfolgreich umzusetzen, wurde im Jahr 2017 entschieden, die Mechatronik- und Industrie-4.0-Aktivitäten und -Kompetenzen in einer eigenständigen „Industrie 4.0“-Organisationseinheit in der Sparte Industrie zu bündeln. Diese neue Organisationseinheit wurde zum 01. Januar 2018 etabliert.

Clevere Lösungen: Antriebsstrang 4.0 und Schaeffler-Smart-EcoSystem

Mit einer durchgängigen und flexiblen digitalen Infrastruktur ermöglicht Schaeffler einen schnellen und einfachen Einstieg in die Welt von Industrie 4.0. Aus dem Forschungsprojekt Werkzeugmaschine 4.0 hat das Unternehmen in zwei Jahren eine umfassende Infrastruktur rund um sein Wälzlager gemacht: das Schaeffler-Smart-EcoSystem. Es bietet Herstellern und Betreibern von Maschinen und Anlagen eine Soft- und Hardware-Infrastruktur, die von sensorisierten Komponenten bis zu digitalen Services in der Cloud alle Stufen der digitalen Wertschöpfung umfasst. Die flexible Architektur des Systems ermöglicht dem jeweiligen Kunden, seinen individuellen Weg der Digitalisierung zu gehen.

Zustandsüberwachung und -steuerung im laufenden Betrieb

Ansatzpunkt für die Systemintegration sind digitale Lösungen etwa zur Überwachung von Schienenfahrzeugen, Maschinen und deren Prozessen. Mit einem Condition Monitoring System werden hierzu Temperatur, Vibration, Geschwindigkeit und weitere Zustandsdaten von Bauteilen analysiert und beim Überschreiten einer kritischen Schwelle Warnungen ausgelöst. Die Analyse, Vorhersage und Optimierung der Messdaten erfolgt über spezielle Algorithmen und Methoden. Ein Anwendungsbeispiel ist das VarioSense-Lager – eine Kombination aus Standardwälzlager und bis zu vier unterschiedlichen Sensoren in einer kompakten Einheit. Das neue System soll Anfang 2018 in einem ersten Schritt für die sehr verbreiteten Rillenkugellager verfügbar sein. Um ihr Mechatronik-Portfolio weiter auszubauen ist die Schaeffler Gruppe bestrebt, Partnerschaften mit Technologieträgern und Akquisitionen zu tätigen. Als Beispiel hierfür kann die 100 %-Akquise der autinity systems GmbH, einem Spezialisten für digitale Zustandsüberwachung und Maschinendatenerfassung, im Oktober 2017 angeführt werden. Mit dem Kauf beschleunigt Schaeffler die digitale Transformation.

Partnerschaften und Kooperationen

Wichtig sind für die Schaeffler Gruppe auch Partnerschaften mit Wissenschaft und Industrie, denn nur gemeinschaftlich lassen sich die Herausforderungen des Internets der Dinge stemmen. Hierzu ist das Unternehmen 2017 eine langfristige strategische Partnerschaft mit der Fraunhofer-Gesellschaft eingegangen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen Fragen zur Produktion und zum Arbeitsplatz der Zukunft sowie zu einer emissionsfreien und intelligenten Mobilität im urbanen Umfeld. Gemeinsames Ziel der Partner ist es, Technologien in diesen Bereichen noch schneller in die praktische Anwendung zu überführen. Die bereits bestehende Zusammenarbeit mit verschiedenen Fraunhofer-Instituten im Schaeffler Forschungs- und Innovationsnetzwerk wird durch die Partnerschaft 2017 aufgewertet und gestärkt.

Mit dem Gründer-Campus Factory Berlin hat das Unternehmen außerdem eine Partnerschaft zum Aufbau eines „Innovation Hub“ geschlossen. Die Factory bringt Start-ups, Konzerne und Mittelstand zusammen, unterstützt Community-Mitglieder bei Weiterbildungen und Kooperationen und bietet ihnen Büro- und Veranstaltungsflächen an. Mit dem Innovation Hub soll in der Factory Berlin ein optimales Umfeld für Digitalisierungs- und Innovationsinitiativen entstehen. Das Unternehmen verspricht sich davon einen intensiveren Austausch mit Start-ups und Unternehmen im Bereich der Digitalisierung. Im Fokus stehen dabei neue digitale Services für Kunden.

Unter dem Namen „Zollhof Tech Incubator“ wurde am 26. Oktober 2017 das digitale Gründerzentrum Mittelfranken in Nürnberg eingeweiht. Ziel des Gründerzentrums ist die Förderung der Digitalisierung der Wirtschaft. Schaeffler gehört zu den Gründungspartnern des „Zollhof Tech Incubator“. Die Partner profitieren durch den aktiven und offenen Austausch in verschiedenen Veranstaltungsformaten wie Corporate Pitches, Hackathons oder TechSpace Hackdays. Während Start-ups Bürofläche, Coaching, Zugang zu Investoren und Unternehmen erhalten, kann Schaeffler Kompetenzen, Räumlichkeiten und Ressourcen nutzen und sich zudem auch als attraktiver Arbeitgeber präsentieren. Für Schaeffler ist diese Kooperation ein weiterer Baustein in seinem weltweiten Netzwerk mit innovativen, externen Partnern.

Industrie
Sparte der Schaeffler Gruppe, die das Geschäft mit Kunden in den Bereichen Mobilität, Produktionsmaschinen, Energie & Rohstoffe sowie Aerospace umfasst.
Digitale Agenda
Initiative im Rahmen des Exzellenzprogramms „Agenda 4 plus One“ zur Koordination sowie Auf- und Ausbau der digitalen Aktivitäten der Schaeffler Gruppe. Ausgehend vom Kunden werden 4 zentrale digitale Geschäftsszenarien (Produkte & Services, Maschinen & Prozesse, Analysen & Simulation, Nutzererlebnis & Kundenwert) abgebildet, auf die sich die Schaeffler Gruppe fokussiert.
Mobilität für morgen
Strategie der Schaeffler Gruppe, bestehend aus 4 wesentlichen Elementen: Vision und Mission, 8 Strategische Eckpfeiler, das Exzellenzprogramm „Agenda 4 plus One“ mit 16 Strategischen Initiativen und die „Finanziellen Ambitionen 2020“ der Schaeffler Gruppe.

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