Gesundheitsmanagement
Der künftige Unternehmenserfolg hängt von der Qualifikation, Motivation und dauerhaften Gesunderhaltung der Mitarbeiter ab. Der demografische Wandel hat zur Folge, dass das Unternehmen für die älter werdende Belegschaft wirksame Programme zur Gesundheitsförderung entwickeln muss.
Um gesundheitsbezogenen Anforderungen angemessen zu begegnen, setzt der Konzern auf eine nachhaltige und vorausschauende Gesundheits- und Arbeitsschutzpolitik. Durch die weitreichenden Aktivitäten in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Arbeitssicherheit engagiert sich die Schaeffler Gruppe für das Ermöglichen eines „gesunden Lebens für alle“ (SDG 3).
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) der Schaeffler Gruppe basiert auf der Rahmenleitlinie der Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union. Es ist ein essenzielles Element der Personalstrategie und wird weltweit, besonders in den Ländern, in denen es keine staatlichen Regularien zum BGM gibt, stetig weiter ausgebaut. Im Jahr 2017 war das BGM in Deutschland erfolgreich ausgerollt und die Kooperation mit Kranken- und Rentenversicherung forciert.
Ziel ist die Schaffung von Rahmenbedingungen, die die Gesundheit der Mitarbeiter, einerseits über ergonomische und sichere Arbeitsplätze, andererseits über physische und mentale Kursangebote, fördern. Das Betriebliche Gesundheitsmanagement wird nach folgendem Schema „Analyse > Strategie > Umsetzung > Evaluation“ systematisiert. Standortspezifisch angepasste Gesundheitsprogramme wurden etabliert, die die jeweiligen Gegebenheiten des Arbeitsumfelds berücksichtigen. Hierzu wurde ein Standard-Analyse-Tool zur Mitarbeiterbefragung entwickelt und eingesetzt.
Im Rahmen der Initiative „Factory for Tomorrow“ als Teil der „Agenda 4 plus One“ erfolgte im Bereich der ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung an drei Standorten der Rollout des neu entwickelten Arbeitsplatzkatasters. Es handelt sich dabei um eine Datenbanklösung, die die ergonomischen Belastungen am Arbeitsplatz ermittelt und sichtbar macht. Mithilfe des Tools werden die Fähigkeiten des Mitarbeiters mit den Anforderungen des Arbeitsplatzes abgeglichen. Dies ermöglicht im Rahmen der Inklusion die Identifikation von leistungsadaptierten und leidensgerechten Arbeitsplätzen für körperlich eingeschränkte Mitarbeiter. Gleichzeitig fördert es die gezielte Reduktion belastender Arbeitsplätze. Das System soll 2018 an allen deutschen Standorten ausgerollt werden, weltweit soll der Rollout 2021 abgeschlossen sein.
Arbeitssicherheit gewährleisten
Die Schaeffler Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsunfälle jährlich um 10 % (Messgröße AccR = Unfälle mit Ausfall pro 1 Mio. geleisteter Arbeitsstunden) zu senken. Aufbauend auf der Vision „Null Arbeitsunfälle bei Schaeffler“ wird hierbei auch auf die Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter gesetzt. Dazu finden regelmäßige Informationstage, Schulungen und Weiterbildungen im Bereich Arbeitsschutz statt. Zum Beispiel wird bei Schaeffler Brasilien jährlich eine Aktionswoche für Umweltschutz, Gesundheits- und Sicherheitsbewusstsein angeboten. Im Jahr 2017 war das Motto „Care is in your Hands“. Insgesamt nahmen 2.686 interne und externe Mitarbeiter daran teil. Der Höhepunkt der Woche war der „Risk Perception Simulator“, bei dem die Mitarbeiter 3D-Virtual-Reality-Brillen trugen und verschiedene Gefahren in einem virtuellen Produktionswerk identifizieren mussten.
Neue Teamleiter werden im Rahmen des Teamleiterkonzepts (Blitztraining EHS) weltweit zu ihren wesentlichen Aufgaben im Bereich Arbeitsschutz nach einheitlichen Mindestvorgaben geschult. Im Berichtszeitraum konnte auch aufgrund solcher Präventions- und Sensibilisierungsmaßnahmen die Unfallhäufigkeit um 15 % von 8,36 auf 7,09 AccR reduziert und damit das jährliche Reduktionsziel deutlich übertroffen werden. Überschattet wird diese weltweit gute Entwicklung durch einen tödlichen Arbeitsunfall, bei dem ein mitgebrachtes Arbeitsmittel einer Fremdfirma explodierte.
Die Einhaltung der Vorschriften zur Arbeitssicherheit wird kontinuierlich überprüft und sichere sowie mitarbeitergerechte Arbeitsbedingungen werden weiterentwickelt. Für die konsequente Umsetzung wird das umfassende EnEHS Managementsystem (engl. Energy, Environment, Health and Safety) eingesetzt, das internationale OHSAS-18001-Standards mitberücksichtigt.