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Matthias Behr hat in Regenstauf Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik studiert. Er arbeitet seit 2000 bei Schaeffler und ist seit 2013 „Leiter Supply Engineering (Building & Processes)“ bei Corporate Construction, Energy Management & Maintenance in Herzogenaurach.

Engagement für den Klimaschutz

Multitalente für mehr Energieeffizienz

Matthias Behr Leiter Supply Engineering

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Der Anspruch ist hoch: Schaeffler will kontinuierlich die eigene Energieeffizienz verbessern. Ein Ziel, auf das auch Matthias Behr hinarbeitet: Insgesamt vier Blockheizkraftwerke haben der Techniker und sein Team in den letzten zwei Jahren an den Produktionsstandorten Herzogenaurauch und Homburg aufgebaut. Die Kraftwerke können nicht nur Strom und Wärme erzeugen, sondern werden auch zur Kälteerzeugung genutzt. Damit sind sie einer der effizientesten Wege, Schaeffler-Standorte mit Energie zu versorgen.

Dreifachnutzen

„Blockheizkraftwerke sind echte Multitalente“, sagt Matthias Behr. Seit vier Jahren arbeitet der Techniker als „Leiter Supply Engineering (Building & Processes)“ bei Schaeffler. In dieser Rolle hat er in den letzten zwei Jahren den Aufbau von vier  in Herzogenaurach und Homburg geleitet. „Das Innovative an unseren BHKWs ist: Wir nutzen sie nicht nur für die Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch zur Kaltwassererzeugung und somit zur Klimatisierung unserer Gebäude und Produktionsanlagen“, berichtet er begeistert. Möglich wird dieser Dreifachnutzen dank des Prinzips der „Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung“: Dabei wird die im BHKW erzeugte Wärme verwendet, um unter anderem sogenannte Absorptionskältemaschinen zu betreiben. Diese wiederum erzeugen Kälte, mit der die Büro- und Produktionsgebäude an den drei Standorten klimatisiert werden. „Auf diese Weise konnten wir sowohl die Versorgungssicherheit erhöhen als auch einen Teil der bestehenden Kältemaschinen ablösen, die viel mehr Energie verbraucht haben“, freut sich Behr. „Das macht nicht nur aus Effizienzgründen, sondern auch wirtschaftlich absolut Sinn.“

Die BHKW-Anlagen wurden Ende 2016 in Herzogenaurach und in Homburg in Betrieb genommen. In Herzogenaurach hatte Matthias Behr mit seinem Team 2014 erste Studien durchgeführt, um die Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit von BHKWs am Standort zu prüfen. „Die positiven Ergebnisse unserer Studien haben alle überzeugt. Zwischen 2016 und 2017 haben wir dann zwei Anlagen am Standort errichtet.“

In den letzten zwei Jahren hat Matthias Behr den Aufbau von vier Blockheizkraftwerken in Herzogenaurach und Homburg geleitet.

Ganz schön schnell – vor allem, wenn man bedenkt, dass allein 8.300 Meter Heizungsfernleitungen und 5.600 Meter Klimakaltwasserfernleitung verlegt werden und die angeschlossenen Gebäude von einer Dampfversorgung auf Warmwasserversorgung umgestellt werden mussten. Durch diese werden pro Stunde bis zu 155.000 Liter Nutzwasser im Heizbetrieb und bis zu 459.000 Liter Nutzwasser im Kältebetrieb gepumpt, um die Gebäude in Herzogenaurach zu versorgen. Das ist etwa so viel wie 333 50-Meter-Schwimmbecken.

Eine Herausforderung war der Bau für Matthias Behr auch deshalb, weil er sicherstellen musste, dass stets alle angeschlossenen Produktionssysteme mit Energie versorgt werden. Ein Ausfall der Energieversorgung hätte einen Produktionsstopp und somit hohe Kosten zur Folge gehabt. „Aber das Team hat hervorragend geplant und gearbeitet“, sagt er. „Es hat alles reibungslos funktioniert.“

Klimaziel

Schon von außen wirken die neuen Anlagen beeindruckend: ein helles Gebäude mit zehn futuristisch anmutenden Speichern an einer Seite. Im Inneren findet sich Technik der neuesten Generation. „Dank der Kältenutzung erzielen die Anlagen einen Wirkungsgrad von mehr als 87 %“, berichtet Matthias Behr. Der hohe Wirkungsgrad bestätigt, dass die Technologie im Vergleich zu konventionellen Energieerzeugungsformen extrem energieeffizient arbeitet.

Eine solch zeitgemäße und effiziente Energieversorgung ist ein wichtiger Baustein der Klimastrategie von Schaeffler. Hier weiß man: Große Produktionsanlagen verbrauchen viel Energie – deswegen sieht sich Schaeffler als weltweit produzierendes Unternehmen auch in der Verantwortung, Lösungen für den Umgang mit dem Klimawandel zu finden. Der Betrieb von Blockheizkraftwerken ist dabei nur ein Schritt von vielen, um das selbst gesteckte Klimaziel zu erreichen: Bis zum Jahr 2025 sollen im Vergleich zum Basisjahr 2015 insgesamt 360.000 t CO2 eingespart werden. Andere Maßnahmen zahlen ebenfalls auf dieses Ziel ein, etwa die Einführung eines umfassenden Energiemanagements oder die Vernetzung von Maschinen mithilfe von Industrie-4.0-Technik, sodass sie noch effizienter arbeiten.

Vor dem BHKW in Herzogenaurach können Elektrofahrzeuge an Ladestationen mit städtischem Öko-Strom versorgt werden.

Matthias Behr weiß: „Wir beschäftigen uns auch mit anderen Energieversorgungstechnologien und prüfen sorgfältig, was an welchem Standort sinnvoll ist. Ich kann mir beispielsweise gut vorstellen, dass wir in Zukunft verstärkt erneuerbare Energien nutzen werden – etwa Photovoltaikanlagen, wie man sie auch auf privaten Hausdächern findet. Die Technologie bietet viel Potenzial.“

Klima
schützen.

BHKW
Blockheizkraftwerk.