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Ressourceneffizienz und Umweltschutz

Auf einen Blick

  • Die Schaeffler Gruppe nutzt zur operativen Steuerung ihrer Energie- und Umweltthemen ein Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS) Management-System
  • Der Frischwasserbezug konnte im Berichtsjahr um rd. 9% reduziert werden

Energie- und Umweltmanagement

Bestandteil des NFBZur unternehmensweiten operativen Steuerung ihrer Energie- und Umweltthemen nutzt die Schaeffler Gruppe ein Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS) Management-System. Dieses basiert u. a. auf den energie- und umweltrelevanten Normen ISO 50001 für Energiemanagement und ISO 14001 für Umweltmanagement. Durch regelmäßige interne und externe Auditierungen sollen Verbesserungen des Energiemanagements und die Weiterentwicklung der Umweltleistung kontinuierlich sichergestellt werden. Hierzu zählen auch Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Steigerung der Recyclingquote und Wahrung der Biodiversität.

Die Themen Umwelt und Energie der Schaeffler Gruppe werden über eine Matrixorganisation gesteuert. Lokale Umweltschutz- und Energiebeauftragte, Regionalkoordinatoren und die Experten der strategischen Fachabteilungen stehen zu diesen Themen in regelmäßigem Austausch. Zur Planung, Bewertung und Steuerung der Umweltmaßnahmen werden Leistungsindikatoren eingesetzt. Handlungsbedarf und Maßnahmen werden regelmäßig mit dem Vorstand der Schaeffler AG erörtert und beschlossen.

Durch die lokalen EHS- und Energiebeauftragten wird mind. einmal im Jahr ein Managementreview mit der Standortleitung durchgeführt. Dabei werden u. a. mögliche neue Ziele sowie der Status bereits begonnener Projekte besprochen und dokumentiert. Ergänzt werden diese durch regelmäßige Chancen- und Risikobetrachtungen. Um eine einheitliche Ausrichtung des Umwelt- und Energiemanagements zu gewährleisten, tauschen sich alle EHS- und Energiebeauftragten regelmäßig aus.

Darüber hinaus hat die Schaeffler Gruppe seit mehr als 25 Jahren das Umweltmanagement-System EMAS weltweit etabliert. Mit diesem System wird die Umweltleistung stetig verbessert und gutachterlich bewertet. Ein EMAS-Schlüsselindikator ist z. B. Biodiversität. Zur Ermittlung einer Kennzahl im Rahmen des Management-Systems erhebt das Unternehmen an den Standorten erweiterte Flächendaten und beschreibt konkrete Anforderungen hinsichtlich Biodiversität. Definitionen und Kriterien zur Erhebung von Biodiversität sind im gültigen EnEHS-Handbuch aufgenommen. Im Handbuch sind die zugrunde liegenden Management-Systeme (EMAS, ISO 14001, ISO 45001 und ISO 50001) beschrieben. Die Freigabe des aktualisierten Handbuchs ist 2023 erfolgt. Die Umsetzung an den Standorten hat begonnen.

Werke mit Energie- und Umweltmanagement-Systemen
in Prozent

 202320222021
Abdeckungsgrad EMAS-Zertifizierung 1)10099,298,5
Abdeckungsgrad ISO 14001-Zertifizierung 1)100100100
Abdeckungsgrad ISO 50001-Zertifizierung 1)100100100
  1. Bezogen auf Mitarbeitende der Werke.

Seit 2020 bündelt die Schaeffler Gruppe alle relevanten Ressourcen in einem Energieeffizienzprogramm mit einem interdisziplinären Team auf lokaler, regionaler, divisionaler und zentraler Ebene. Ziel ist es, zwischen 2020 und 2024 Energieeffizienzmaßnahmen zu identifizieren und zu implementieren, sodass diese ab dem Jahr 2025 zu Energieeinsparungen von jährlich 100 GWh führen. 380 umgesetzte und extern verifizierte Energieeffizienzmaßnahmen in den Jahren 2020 bis 2023 führen ab 2024 zu kumulierten jährlichen Einsparungen von mind. 97,1 GWh. Dazu zählen u. a. bei Reinigungsprozessen die Reduzierung der Arbeitstemperatur, die Verbesserung der Wärmeisolierung von Produktions- und Infrastrukturanlagen sowie die Optimierung der Erzeugung, Verteilung und Verwendung von Druckluft.

In den kommenden Jahren wird sich der Bedarf an elektrischer Energie weiter erhöhen. Neben dem bestehenden Energieeffizienzprogramm wird daher auch die Eigenerzeugung von erneuerbaren Energien an den Schaeffler Standorten, u. a. durch Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen), ausgebaut. Im Jahr 2023 wurden PV-Anlagen mit einer Leistung von 8,0 MWp installiert und somit die installierte Gesamtleistung an Photovoltaikanlagen in der Schaeffler Gruppe auf 20,2 MWp erhöht.
 

Stromverbrauch
in GWh

 202320222021
Stromverbrauch, gesamt 1) 2)2.2412.274
davon konventionell erzeugter Strom (externer Bezug) 1) 2)271525
davon konventionell eigenerzeugter Strom (mittels Blockheizkraftwerk) 1)2729
davon regenerativ erzeugter Strom (externer Bezug)1) 2)1.9411.718
davon regenerativ eigenerzeugter Strom (mittels eigenen Photovoltaikanlagen) 1) 3)22
  1. Kennzahl erstmalig 2022 berichtet.
  2. Wert 2022 wurde angepasst.
  3. Wert inkl. PV-Anlagen, die durch die Schaeffler Gruppe betrieben werden. Die Strommenge der PV-Anlagen, die durch Dritte betrieben werden (China), bel.uft sich im Jahr 2022 auf 3 GWh und im Jahr 2023 auf 9 GWh.

In Ergänzung zu den im Jahr 2022 abgeschlossenen Off-Site 1-PPAs (Stromabnahmevereinbarungen, engl.: Power Purchase Agreements), welche ab 2024 rd. 20 % des externen Strombedarfs in Deutschland decken sollen, wurden im Berichtsjahr standortbezogene Versorgungskonzepte vorangetrieben. Dafür wird in der Nähe des Werksgeländes in Herzogenaurach eine neue Photovoltaikanlage errichtet und direkt an das Werksnetz angebunden (Near-Site). Der Bau erfolgt durch einen lokalen Partner, wobei die Schaeffler Gruppe im Rahmen des Near-Site-PPA die Abnahme von jährlich rd. 12.600 MWh Strom für 15 Jahre garantiert. Allein dadurch können rd. 17 % des externen Strombedarfes des Standorts Herzogenaurach gedeckt werden. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2024 vorgesehen. Darüber hinaus sind im Berichtsjahr in der Region Greater China zwei neue Photovoltaikanlagen in Betrieb gegangen. Diese wurden von einem externen Partner im Rahmen einer langfristigen Stromabnahmevereinbarung auf den Schaeffler Werksgeländen errichtet (On-Site).

Einen weiteren Fokus bildet die Umrüstung der bestehenden Anlagen zur Bereitstellung von Prozess- und Infrastrukturwärme hin zu erneuerbaren Energien. Das Unternehmen hat für alle Prozess- und Infrastrukturwärmeanlagen einen möglichst effizienten Brennstofftechnologiewechsel definiert. Daraus abgeleitet wurde eine Scope-1-Dekarbonisierungs-Roadmap erstellt. Zudem müssen künftig alle Neuinvestitionen bereits im Freigabeprozess hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf CO2e-Emissionen überprüft werden.

Energieverbrauch
in GWh

 202320222021
Energieverbrauch, gesamt 1) 2)3.1253.2283.369
davon Strom 1) 3)2.2152.2462.244
davon Erdgas/LPG 1) 2)725795923
davon Heizöl 2)136
davon Propan 1)565553
davon Methanol 1)818286
davon Fernwärme474857
  1. Wert 2022 wurde angepasst.
  2. Reduzierung ist u. a. durch umgesetzte Energieeffzienzmaßnahmen sowie den Brennstofftechnologiewechsel beeinflusst.
  3. Fremdstrombezug sowie eigenerzeugter Photovoltaik-Strom. BHKW-Strom (Blockheizkraftwerk) ist über Gasverbrauch erfasst.

Den Energieverbrauch hat die Schaeffler Gruppe ggü. dem Vorjahr um rd. 3,2 % gesenkt. Dazu hat insb. der um 8,8 % reduzierte Erd- und Flüssiggasverbrauch beigetragen. Darüber hinaus wurden im Jahr 2023 erste Maßnahmen im Rahmen des Brennstofftechnologiewechsel Programms umgesetzt und Härtelinien von Erdgas auf Strom umgerüstet. Heizöl wird in der Schaeffler Gruppe nur in Notsituationen zur Beheizung von Gebäuden und Hallen eingesetzt. Aufgrund der verbesserten Erdgasversorgung war dies im Berichtsjahr nicht notwendig.Bestandteil des NFB

Wassermanagement

Bestandteil des NFBWasser wird an den Schaeffler Standorten v. a. als Sanitär- und Kühlwasser sowie für industrielle Anwendungen verwendet. Die Schaeffler Gruppe hat sich freiwillig das Ziel gesetzt, den Frischwasserbezug ggü. 2019 um 20 % bis 2030 zu reduzieren. Darüber hinaus sollen wasserbezogene Produktionsrisiken durch eine systematische Verringerung der Wasserabhängigkeit reduziert werden. Anhand der Ergebnisse des World Resources Institute (WRI) wurden Fertigungsstandorte identifiziert, die in Gegenden mit hoher oder extrem hoher Wasserknappheit liegen. Für diese wurden vielfältige Projekte geplant, um den Wasserbezug zu reduzieren sowie entnommenes Wasser durch geeignete Kreislaufsysteme und Aufbereitungsanlagen wie Wasserverdampfer mehrfach nutzen zu können.

Frischwasserbezug
in Tsd. m³

 202320222021Basis-
jahr
2019
Frischwasserbezug, gesamt 1)5.0355.5015.6185.784
davon Oberflächenwasser97165159
davon Grundwasser 1)2.0962.2542.209
davon Wasser von Dritten 1)2.8423.0833.250
  1. Wert 2022 wurde angepasst.
rd.265Tsd. m³

werden durch 27 umgesetzte Wassersparmaßnahmen im Jahr 2023 ab 2024 eingespart

Der Frischwasserbezug betrug im Berichtsjahr 5.035 Tsd. m3 (Vj.: 5.501 Tsd. m3) 2 und reduzierte sich damit um rd. 9 %. Datenbasis hierfür sind Bezugsmengen aus Rechnungen sowie direkte Messwerte. Der Rückgang im Frischwasserbezug ist u. a. auf umgesetzte Wassersparmaßnahmen zurückzuführen.

Seit 2022 bündelt die Schaeffler Gruppe alle relevanten Ressourcen in einem Programm zur Reduzierung des Frischwasserbezugs mit einem globalen interdisziplinären Team. Ziel ist es, zwischen 2022 und 2030 Wassersparmaßnahmen zu identifizieren und zu implementieren, um den Frischwasserbezug ggü. 2019 um 20 % ab dem Jahr 2030 zu reduzieren.

27 umgesetzte und extern verifizierte Wassersparmaßnahmen im Jahr 2023 werden ab 2024 zu jährlichen Einsparungen von mind. 265 Tsd. m3 führen. Dazu wurden u. a. Verdampferanlagen installiert, um die Abwassermengen zu reduzieren und das Kondensat für andere Prozesse wiederzuverwenden. Auch die Optimierung von Produktionsanlagen und -prozessen gehörte zu den umgesetzten Maßnahmen wie z. B. die Kreislaufführung von aufbereitetem Kühlwasser in Kühltürmen.

Meerwasser oder produziertes Wasser wird nicht entnommen. Bei der Herstellung von Schaeffler Produkten wird kein Wasser verbraucht, da entnommenes Wasser nach Aufbereitung entweder intern im Kreislauf geführt oder an Dritte ausgeleitet wird. Die Wasserqualität wird regelmäßig intern und extern gemessen und es werden im Bedarfsfall entsprechende Maßnahmen beschlossen.

An allen Standorten mit industriellen Abwässern und großen Abwassermengen, die z. B. beim Galvanisieren oder bei der Nadelherstellung anfallen, sind Anlagen für die Aufbereitung bis hin zu annähernd vollständiger Recyclingführung vorhanden. Dafür werden verschiedene Technologien wie Verdampfungstechnik, Membranfiltration, Ionentauscheranlagen sowie chemische und physikalische Verfahren zur Behandlung angewandt. Wo dies nicht möglich ist, werden die Abwässer gem. geltenden Vorschriften aufbereitet und in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.

Durch die jeweiligen Betreiber müssen für den Gewässerschutz relevante Anlagen grundsätzlich so betrieben werden, dass eine Verunreinigung von Gewässern und Böden nicht zu befürchten ist. Sollte es dennoch zu einem Austritt von Flüssigkeiten oder einer unbeabsichtigten Verschmutzung kommen, werden diese unverzüglich behoben. Abhängig vom Schadensausmaß werden unter Aufsicht eines Gutachters und in Absprache mit den örtlichen Behörden Begehungen vor Ort durchgeführt. Je nach Ergebnis der Untersuchungen werden anschließend weitere Maßnahmen festgelegt.Bestandteil des NFB

1 Bezug von Strom aus erneuerbaren Anlagen ohne direkten Bezug zu einem spezifischen Schaeffler Standort.
2 Wert 2022 wurde angepasst.

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