Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Physische und psychische Leistungsfähigkeit sowie Motivation der Mitarbeiter sind zentral für den Unternehmenserfolg
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement () und Arbeitsschutz sind hierfür die Basis – auch in Ländern, in denen es keine staatlichen Regularien gibt

Gesundheit aktiv fördern

Bestandteil des GNFK StartZuständig für das BGM und den Arbeitsschutz ist der Leiter Umwelt, Arbeitsmedizin und -sicherheit, der organisatorisch dem Vorstandsressort Personal zugeordnet ist. Das basiert auf der Rahmenleitlinie der Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union.

Die Gesundheits- und Arbeitsschutzpolitik von Schaeffler zielt auf sichere Arbeitsplätze und auf gesundheitsförderliche und -erhaltende Rahmenbedingungen im Arbeitsumfeld und in der persönlichen Lebensweise ab. Ansatzpunkte liegen hierbei etwa in der persönlichen Betreuung der Mitarbeiter in Form von präventiven Gesundheitsprogrammen, unter anderem der Sensibilisierung zu gesundheitsgerechtem Verhalten am Arbeitsplatz und der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze. Des Weiteren besteht ein breites Spektrum an Gesundheitsangeboten, wie Schulungen, Trainings oder Kursmöglichkeiten, die sämtliche Mitarbeiter der Schaeffler Gruppe während und außerhalb ihrer Arbeitszeit nutzen können.Bestandteil des GNFK Ende

Mit seinem Corporate Health Management setzt Schaeffler branchenübergreifend Standards und übernimmt Verantwortung an seinen Standorten weltweit. Beispielhaft stehen hierfür die Gesundheitswoche in China mit ca. 5.500 teilnehmenden Mitarbeitern an sechs Standorten und das Projekt Health & Ergo Scout in Brasov. Die positiven ergonomischen Verhaltensänderungen der Mitarbeiter in Brasov bestätigen die positiven Ergebnisse aus den deutschen Pilotstandorten Herzogenaurach, Bühl, Sasbach und Lahr.

Mitte 2019 wurde an vier Pilotstandorten in Deutschland ein Programm zur Anwesenheitsverbesserung gestartet. Die Umsetzung erfolgt in einem strukturierten Ansatz, der Schulungen, Interviews und betriebliches Gesundheitsmanagement sowie die Dokumentation von Maßnahmen integriert. Erste Erfolge zeichnen sich bereits jetzt ab, daher soll das Programm 2020 bundesweit ausgerollt werden.

Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren

Die Schaeffler Gruppe hat den Anspruch, durch verschiedene Maßnahmen Belastungen am Arbeitsplatz wirksam zu reduzieren:

  • Im Rahmen der mit der Initiative „Factory for Tomorrow“ hat die Schaeffler Gruppe 2018 ein Arbeitsplatzkataster eingeführt, welches weltweit ausgerollt wird. Mit dieser Datenbank werden physische und organisatorische Belastungen sowie Belastungen aus der Arbeitsumgebung ermittelt und sichtbar gemacht. Durch ein Matching-Verfahren ist es möglich, für leistungsgewandelte Mitarbeiter zielgerichteter passende Arbeitsplätze zu finden und dadurch die Wiedereingliederung positiv zu fördern. Im Jahr 2019 verfügten bereits einige Standorte in Europa und China über das neue Steuerungsinstrument. Im Jahr 2021 soll das Instrument weltweit verfügbar sein.
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen für einzelne Mitarbeiter bündelt das Unternehmen in dem Programm „Boxenstopp Rückenaktiv“. Dieses beinhaltet die Durchführung regelmäßiger arbeitsplatznaher Ausgleichsübungen während der Arbeitszeit.
  • Das Projekt „Health & Ergo Scout“ zielt auf das Verhalten der Mitarbeiter am Arbeitsplatz ab. Im Rahmen eines Workshops wird der Mitarbeiter zum Thema ergonomisches Verhalten und Risikoerkrankungen/-beschwerden der Tätigkeit sensibilisiert und anschließend individuell am Arbeitsplatz beraten.
  • „Fit4Shift“ wird gezielt für Schichtarbeiter angeboten. Im Rahmen eines Tagesworkshops werden Mitarbeiter auf schichtspezifische Probleme und deren Prävention aufmerksam gemacht.
  • Darüber hinaus etabliert Schaeffler in den Werken Ergonomiebeauftragte, um ein durchschlagkräftiges Netzwerk zum Thema aufzubauen und die Herausforderungen vor Ort zu lösen. Ergonomie-Bewertungstools machen die Belastungen an den Arbeitsplätzen transparent und quantifizierbar.

Balance halten

Leistungs- und Zeitdruck sowie Konflikte am Arbeitsplatz können sich negativ auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Schaeffler möchte diesen Entwicklungen präventiv und proaktiv entgegenwirken. Führungskräfte können hierzu maßgeblich beitragen, indem sie ihren Mitarbeitern helfen, mit Belastungen besser umzugehen. Deshalb bietet das Unternehmen speziell für diese Zielgruppe das Seminarprogramm „Gesund Führen“ an. Die Teilnehmer werden dabei angeleitet, über den Umgang mit ihrer eigenen Gesundheit zu reflektieren. Außerdem erfahren sie, wie sich der Führungsstil auf die Motivation, Arbeitsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter auswirkt und was sie tun können, um deren Bedürfnisse und Ziele mit den Zielen der Organisation in Einklang zu bringen. Das Training „In Balance bleiben, mentale Ressourcen erkennen und stärken“ soll Projekt- und Fachleitern helfen, Drucksituationen im Alltag besser zu bestehen. Sie lernen, das eigene Verhalten in Stresssituationen zu überdenken, neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln und ihre Handlungsmöglichkeiten – auch im Hinblick auf die eigene Gesundheit – richtig einzuschätzen. Beide Programme hat Schaeffler 2018 an ausgewählten Standorten in Deutschland erfolgreich pilotiert. Ab 2020 wird außerdem ein Seminar zum Thema Stressmanagement angeboten, in dem Folgen und Ursachen von Stress reflektiert werden.

Exzellenz-Klasse beim Corporate Health Award erreicht

Für die Vorreiterrolle in der Verknüpfung von digitalen und analogen Angeboten im Corporate Health Management hat Schaeffler 2019 die Exzellenz-Klasse beim Corporate Health Award erreicht. Der innovative Schaeffler Health Coach ist ein am Markt einzigartiges Konzept und fand besondere Beachtung. Der Corporate Health Award ist seit 2009 die renommierteste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum für vorbildhaftes Corporate Health Management. Der Konzern hat die Relevanz des betrieblichen Gesundheitsmanagements erkannt und die Bedürfnisse und Ansprüche seiner Mitarbeiter fest im Blick. Dies spiegelt sich auch deutlich im Ergebnis des Auditverfahrens wider, die erreichten 91 % liegen deutlich über dem Branchendurchschnitt.

Darüber hinaus stellt Schaeffler seinen Mitarbeitern an deutschen Standorten mit dem „Schaeffler Health Coach“ ein umfängliches Gesundheitsportal zur Verfügung. Mit dem Portal, das sowohl als App wie auch als Desktopversion genutzt werden kann, gelingt es dem Gesundheitsmanagement, alle Schaeffler Mitarbeiter zu erreichen. Alle Gesundheitsangebote, die für den Mitarbeiter zur freien Anmeldung zur Verfügung stehen, sind im Schaeffler Health Coach einzusehen. Des Weiteren werden regelmäßig aktuelle News zum Thema Gesundheit sowie Gesundheitstipps hochgeladen. Das Tool ist bereits seit Ende 2018 aktiv und wurde im April 2019 um den wichtigen Faktor „Telemedizin“ erweitert. Damit ist es dem Mitarbeiter rund um die Uhr möglich, medizinische Beratung zu erhalten.

Weltweit einheitlich hohe Arbeitsschutzstandards

99,0 %

Abdeckungsgrad1) der Produktionsstandorte nach OHSAS 18001/ISO 45001

Bestandteil des GNFK StartUm gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und unternehmenseigene Prozesse und Standards zum Arbeitsschutz weiterzuentwickeln, nutzt die Schaeffler Gruppe ein umfassendes „Energy, Environment, Health and Safety ()“-Managementsystem. Es berücksichtigt unter anderem internationale Arbeitsschutzstandards. Der Abdeckungsgrad1) nach der Norm ISO 45001, die seit 2018 den -Standard mit einer dreijährigen Übergangsfrist ablöst, beträgt 99,0 %.

Gemäß dem EnEHS-Managementsystem sind alle Führungskräfte und Mitarbeiter dazu aufgefordert, sich an die Vorgaben zum Arbeitsschutz zu halten. Führungskräfte werden bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung von Spezialisten der Arbeitssicherheit an den jeweiligen Produktionsstandorten beraten. Die Ergebnisse der Gespräche werden regelmäßig mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern besprochen. Falls notwendig werden weitere Maßnahmen abgestimmt. Auf diese Weise wird das -Managementsystem kontinuierlich weiterentwickelt. Dies zeigt unter anderem das Projekt „Innovatives Sicherheitskonzept für eine Schmiedeanlage“ am Standort Schweinfurt, welches mit dem Sicherheitspreis „Schlauer Fuchs“ der Berufsgenossenschaft Holz und Metall ausgezeichnet wurde. In intensiver Zusammenarbeit von bereichsübergreifenden internen sowie externen Spezialisten konnten die Arbeitsplätze an der Schmiedeanlage sicherer und ergonomischer gestaltet werden. Das entwickelte Sicherheitskonzept hat neue Maßstäbe zum Stand der Sicherheitstechnik gesetzt.

Im Berichtszeitraum konnte die Unfallrate2) auf 5,2 reduziert werden (: 6,2) und damit das jährliche Reduktionsziel von 10 % im dritten Jahr in Folge erreicht werden.Bestandteil des GNFK Ende

Mehr Informationen zur Arbeitssicherheit in der Lieferkette im Kapitel Verantwortung in der Wertschöpfungskette.

Arbeitssicherheit

10 % durchschnittliche jährliche Verringerung der Unfallrate () bis 2024

1) Bezogen auf Mitarbeiter der Produktionsstandorte.

2) Messgröße: Lost Time Injury Rate, LTIR = Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden. Mitarbeiter inkl. Aushilfen, Auszubildende und Praktikanten.

BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
Agenda 4 plus One
Exzellenzprogramm der Schaeffler Gruppe zur Umsetzung der Strategie „Mobilität für morgen“. Sie umfasst die 5 Kategorien Kundenfokus, Operative Exzellenz, Finanzielle Flexibilität, Führung und Talente sowie Sicherung langfristiger Wettbewerbsfähigkeit und Wertsteigerung. Diesen Kategorien werden wiederum 16 strategische Initiativen zugeordnet, die weltweit von Bedeutung sind und aus einer Vielzahl von Initiativen ausgewählt wurden.
EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
OHSAS 18001
Abkürzung für „Occupational Health and Safety Assessment Serie“: OHSAS 18001 stellt einen Standard für ein Managementsystem des Arbeitsschutzes dar.
EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Vj.
Abkürzung für „Vorjahr“.
LTIR
Abkürzung für „Lost Time Injury Rate“: Standardkennzahl zur Erfassung der Arbeitsunfälle; definiert als Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.

UNGC