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Kreislaufwirtschaft

Auf einen Blick

  • Die Schaeffler Gruppe verfolgt das Ziel, den Ressourceneinsatz bereits in der Designphase des Produktes zu optimieren
  • 2023 wurden die Strategien Refuse, Rethink, Reduce in der Initiative Grüne Produkte aufgenommen

Strategischer Rahmen

Bestandteil des NFBZur Minderung der CO2e-Emissionen verfolgt die Schaeffler Gruppe u. a. Kreislaufwirtschaftsstrategien, um z. B. den Ressourceneinsatz in der Produktion bereits durch das Design des Produktes zu reduzieren. Diese folgen der Grundidee, Rohstoffe, Komponenten und Produkte möglichst dauerhaft und wiederverwendbar einzusetzen. Die Schaeffler Gruppe arbeitet an der Umsetzung – wo wirtschaftlich möglich – von Potenzialen hinsichtlich Materialeffizienz, des verminderten Einsatzes kritischer oder seltener Rohstoffe sowie langer Lebensdauer und Reparaturfähigkeit der Produkte. In der eigenen Produktion folgen die Schaeffler Werke der gängigen Abfallhierarchie vermeiden, wiederverwenden, recyceln, energetisch verwerten und beseitigen. Außerdem werden Schrottabfälle, z. B. Eisen, Aluminium und Kupferschrott, in der Produktion direkt wiederverwendet oder nahezu zu 100 % ins Recycling gegeben.

Der Vorstand wird regelmäßig über das Subprogramm „Sustainability & Engagement“ zu Fortschritten im Bereich Kreislaufwirtschaft informiert. Das Thema wird durch die Abteilungen Central Technologies und Corporate Development & Sustainability Strategy vorangetrieben.

Die Circular Economy Strategie der Schaeffler Gruppe basiert auf den sog. „R-Strategien“ und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Im Berichtsjahr wurden in Erweiterung zum Vorjahr die Strategien „Ablehnung“, „Umdenken“ und „Reduzieren“ in die Initiative Grüne Produkte aufgenommen und kommen in verschiedenen Projekten zur Anwendung. Darüber hinaus stärken fortgeführte und zusätzliche divisionale Projekte die Umsetzung der 2022 als Fokus definierten Strategien „Wiederverwendung“, „Reparatur“, „Aufbereitung“, „Wiederaufbereitung“ und „Recycling“. Außerdem wurde die Materialausnutzung in der Produktion weiter verbessert sowie die Materialflüsse mit dem Zweck der optimierten Schrottnutzung vertieft analysiert. Im Vergleich zum Vorjahr wurde die R-Strategie Energierückgewinnung (Verbrennung) analog der in der EU-Taxonomie empfohlenen Leitlinien ausgeklammert. Das Unternehmen konzentriert sich im Rahmen der Kreislaufwirtschaftsstrategie so stärker auf die mögliche Erhaltung von Materialien im Kreislauf anstatt auf die Rückgewinnung von Energie aus Verbrennung. 

Die Aktivitäten der Schaeffler Gruppe decken acht R-Strategien ab:

  • Refuse (Ablehnung)
  • Rethink (Umdenken)
  • Reduce (Reduzierung)
  • Reuse (Wiederverwendung)
  • Repair (Reparatur)
  • Refurbish (Aufbereitung)
  • Remanufacture (Wiederaufbereitung)
  • Recycle (Recycling) 1
Circular Economy Framework

Die Schaeffler Gruppe beschäftigt sich auch mit der erneuten Nutzung von Produkten und Materialien. Dies bietet vielfältige Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, u. a. bei Servicedienstleistungen wie Predictive Maintenance im Bereich Lifetime Solutions mit OPTIME sowie der Wiederaufbereitung von Lagern für Aerospace- und Rail-Anwendungen.

Stahl ist die wichtigste Ressource für die Schaeffler Gruppe, gefolgt von Aluminium und Kunstoffen. Stahl kommt v. a. als Warm- und Kaltwalzband sowie Stab- und Rohrmaterial oder als vorgedrehte Ringe zum Einsatz. Aluminium wird meistens als Aluminiumguss in Gehäusen eingesetzt, während Kunststoffe in verschiedenen Produkten, z. B. in Form von elektrischen Isolationsschichten, Dichtungen oder Wälzlagerkäfigen, zur Anwendung kommen. Wichtige Bauteile sind zudem Magnete, die primär in Motoren, aber auch Sensoren verarbeitet werden. Die daraus resultierenden Materialflüsse haben u. a. durch die Ressourcenentnahme, durch entstehende Produktionsabfälle und durch die Behandlung am Ende der Produktnutzungsphase Auswirkungen auf die Umwelt. Die Schaeffler Gruppe nutzt unterschiedliche Möglichkeiten zur Verwendung von Sekundärrohstoffen und reduziert so die mit der Ressourcennutzung verbundenen Umweltauswirkungen und geografischen Abhängigkeiten.

Auf Produktebene kann durch Lebenszyklusanalysen der Einfluss von Recyclingaktivitäten oder Sekundärmaterialien auf den CO2-Fußabdruck bestimmt werden. Die Schaeffler Gruppe verfolgt in verschiedenen Projekten das Ziel, Materialien mit hohem Sekundärmaterialanteil zu verwenden und Produkte durch ein angepasstes Design kreislauffähig zu gestalten. Dies soll nach Ende der Nutzungsphase eine möglichst gute Recyclingfähigkeit gewährleisten.Bestandteil des NFB

Material Compliance und Gefahrstoffmanagement

Bestandteil des NFBNeben den Werkstoffen beeinflussen auch Stoffe, die während der Produktion zum Einsatz kommen, maßgeblich die Kreislauffähigkeit der Produkte der Schaeffler Gruppe.

Für die Umsetzung ihrer Circular Economy Strategie setzt sich die Schaeffler Gruppe daher das Ziel, alle relevanten Vorgaben für die verwendeten Stoffe und Werkstoffe einzuhalten und diese bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen. Relevante Vorgaben sind Gesetze, öffentliche Normen und Kundenanforderungen, die regelmäßig ausgewertet werden. Die Materialanforderungen gelten u. a. für Stoffe, Zukaufteile, Verpackungen und auch Werkstoffe, die in Fertigungsprozessen und Erzeugnissen zum Einsatz kommen. Für dieses Ziel arbeitet der Fachbereich Material Compliance eng mit dem Einkauf für Produktionsmaterial zusammen.

Sowohl für die Lieferantenauswahl als auch für Bestellungen sind Kriterien und relevante regulatorische Rahmenwerke im Schaeffler Standard „Verbotene und deklarationspflichtige Stoffe“ festgehalten. Dieser Standard wird regelmäßig aktualisiert an Lieferanten übermittelt, zuletzt Anfang 2023. Neben internen Schulungen des Einkaufs gibt es auch für Lieferanten ein Schulungsangebot, das über die Website der Schaeffler Gruppe aufrufbar ist.

Alle Aktivitäten der Schaeffler Gruppe, welche den Umgang mit Substanzen betreffen, werden unter dem Aspekt eines vorausschauenden und umweltbewussten Handelns betrachtet. Dafür wurden Prozesse etabliert, die Informationen über Inhaltstoffe und Zusammensetzung der verwendeten Stoffe, Zukaufteile und Werkstoffe prüfen und dokumentieren.

Die Schaeffler Gruppe nutzt für die Deklaration von Inhaltsstoffen insb. das Internationale Materialdatensystem (IMDS) der Automobilindustrie. Dieses gilt verpflichtend, um Inhaltsstoffe von Zukaufprodukten und deren Werkstoffen auszuweisen. Weiterhin wird seit 2021 die SCIP 2-Datenbank der Europäischen Chemikalienkommission (ECHA) für die Deklaration von besonders besorgniserregenden Substanzen (SVHC) verwendet.

Zur Dokumentation von Substanzen, die in Schaeffler Produkten und in deren Herstellung zum Einsatz kommen, steht innerhalb des Unternehmens ein internes Registriersystem zur Verfügung. So können Inhaltsstoffe jederzeit per Tracking zurückverfolgt werden.

Der Bereich Material Compliance unterstützt mit Informationen zu 
„Sunset Dates 3“ von Stoffen und Systemen zur Deklaration von Materialien.Bestandteil des NFB

Abfallmanagement

100%

Recycling haben bisher acht Standorte erreicht

Bestandteil des NFBDie Produkte der Schaeffler Gruppe bestehen überwiegend aus Stahl und enthalten nur geringe Anteile an gefährlichen Stoffen. Sie können daher am Ende ihrer Nutzungsdauer zu Rohstahl eingeschmolzen werden.

An allen Standorten, an denen mehr als 25 Tonnen nichtgefährlicher Abfall oder zwei Tonnen gefährlicher Abfall pro Jahr anfallen, ist unabhängig von gesetzlichen Bestimmungen eine beauftragte Person für Abfall zu bestellen.

Neben der Kontrolle der Abfallentstehung, -sammlung und -entsorgung ist deren Aufgabe auch die Entwicklung und Einführung abfallarmer und umweltfreundlicher Verfahren. Dienstleistungsunternehmen für die Entsorgung werden entsprechend den Vorgaben des Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS) Handbuches überprüft. Die Art und Häufigkeit der Überprüfung richten sich danach, ob das Dienstleistungsunternehmen gefährliche Abfälle, Schrotte oder nichtgefährliche Abfälle entsorgt.

Die Schaeffler Gruppe verfolgt das Ziel, Abfälle möglichst zu vermeiden. Wenn Abfälle nicht weiter reduziert werden können, sollen sie einer anerkannten Verwertung zugeführt werden. Bisher haben acht Standorte den Status 100 % Recycling erreicht, indem Abfälle einer Verwertung entsprechend geltendem Recht zugeführt werden. Die Schaeffler Gruppe strebt an, die Wiederverwertungsrate so zu steigern, dass keine produktionsbezogenen Abfälle mehr deponiert werden müssen. Für das weltweite Reporting und zur Dokumentation fast aller Abfallvorgänge arbeitet jeder produzierende Standort mit der gleichen Abfalldatenbank. Die Kategorisierung z. B. für gefährliche oder nichtgefährliche Abfälle folgt dabei den Definitionen der jeweiligen Länder.
 

Abfallaufkommen der Schaeffler Gruppe
in Tsd. t

 202320222021
Abfallaufkommen, gesamt 1) 2)731741173
davon ungefährliche Abfälle 1)65766589
davon gefährliche Abfälle 1)747584
davon Abfälle zur Verwertung 1)689697125
davon Abfälle zur Beseitigung 1)424448
davon Schrotte und Metalle 3)589545
  1. Wert 2022 wurde angepasst.
  2. Wert ab 2022 erstmalig inkl. Schrott und Metalle.
  3. Wert 2022 erstmalig berichtet.

Das gesamte Abfallaufkommen betrug im Berichtsjahr 731 Tsd. t (Vj.: 741 Tsd. t) und lag damit 1,3 % unter dem Vorjahr. Der Rückgang ist insb. auf umgesetzte Reduktionsmaßnahmen mit einem Fokus auf ungefährliche Abfälle zurückzuführen.Bestandteil des NFB

1 Das Thema Recycling betrifft Schaeffler Produkte (recyclingfähig) sowie z. B. Schrottabfälle, die von den Schaeffler Werken zu externen Dienstleistern ins Recycling gegeben werden.
2 Elektronische Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur. Sie enthält Informationen über besonders besorgniserregende Stoffe in Erzeugnissen oder in komplexen Gegenständen, z. B. in Produkten.
3 Ablauftermin, ab dem ein chemischer Stoff verboten oder limitiert wird.

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