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Verantwortung in der Gesellschaft und Lieferkette

Auf einen Blick

  • 2023 hat das Unternehmen eine Grundsatzerklärung zur Einhaltung der Menschenrechte veröffentlicht
  • Die Schaeffler Gruppe legt großen Wert auf die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen

Menschenrechte

Bestandteil des NFBAls global agierendes Familienunternehmen mit einer starken Wertebasis ist die Achtung der Menschenrechte ein unverzichtbarer Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung und der Unternehmenskultur. Diese Erwartungshaltung richtet das Unternehmen auch an seine Geschäftspartner. Die Schaeffler Gruppe bekennt sich deshalb u. a. zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den Prinzipien des UN Global Compact, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie den Bestimmungen der ursprünglichen acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Sie verpflichtet sich außerdem zur Einhaltung der internationalen Vertragswerke über bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der Vereinten Nationen.

Dieses Wertebewusstsein wurde auch im Unternehmenskodex verankert. Eine Richtline und eine Grundsatzerklärung zur Einhaltung der Menschenrechte wurde erarbeitet und 2023 im Schaeffler Intranet veröffentlicht. Zudem ist die Grundsatzerklärung auf der Konzernwebsite zu finden.

Es ist geplant, den bisherigen Lieferantenkodex im Geschäftsjahr 2024 zu einem Geschäftspartnerkodex weiterzuentwickeln. Bei der Erarbeitung des Geschäftspartnerkodex stehen die menschenrechtlich relevanten Themen im Fokus. Dabei geht es nicht nur um die Einhaltung der jeweiligen lokalen gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch um eine Orientierung an den o. g. globalen Rahmenwerken.Bestandteil des NFB

Bestandteil des NFBAuf Grundlage des bisherigen Managementansatzes für menschenrechtliche Sorgfaltspflicht baut die Schaeffler Gruppe das Schaeffler Human Rights Compliance Management-System (HRCMS) gem. IDW PS 980 weiter aus.

Human Rights Compliance Management-System
  • 1) Kultur

    Als global agierendes Familienunternehmen mit einer starken Wertebasis ist die Achtung der Menschenrechte ein unverzichtbarer Bestandteil der unternehmerischen Verantwortung und der Unternehmenskultur. Die Schaeffler Gruppe bekennt sich deshalb u. a. zu den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den Prinzipien des UN Global Compact, dem internationalen Menschenrechtskodex sowie den Bestimmungen der ursprünglichen acht Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO).

    Diese Werte sind im Schaeffler Unternehmenskodex und in der Grundsatzerklärung zur Einhaltung der Menschenrechte verankert und werden über den Schaeffler Lieferantenkodex auch in die Lieferkette weitergegeben. Im Berichtsjahr wurde zudem eine Human Rights Compliance Policy zur Einhaltung der Menschenrechte erarbeitet, die sich wie der Unternehmenskodex auf alle Personen, Aktivitäten und Geschäftspartner bezieht, die mit der Schaeffler Gruppe verbunden sind.

  • 2) Ziele

    Die Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten erfolgt gem. gesetzlichen Vorschriften und orientiert sich an globalen Rahmenwerken. Im Berichtsjahr 2023 hat sich die Schaeffler Gruppe Ziele zum kontinuierlichen Ausbau des Human Rights Compliance Management System gesetzt und dabei die Themen Sorgfaltspflichten in der n-Tier-Lieferkette sowie in der nachgelagerten Wertschöpfungskette priorisiert.

  • 3) Risiken

    Die Schaeffler Gruppe hat im Berichtsjahr die systematische Risikoidentifikation und -berichterstattung sowohl für den eigenen Geschäftsbereich als auch für die Lieferkette ausgebaut. Durch die Risikoanalyse werden menschenrechtliche Risiken identifiziert und bewertet. Dabei werden im Rahmen einer abstrakten Risikoanalyse zunächst länder- und sektorspezifische Menschenrechtsrisiken an Schaeffler Standorten bzw. den Standorten direkter Lieferanten identifiziert und anschließend eine detaillierte Risikobewertung durchgeführt.

  • 4) Programm

    Basierend auf der Risikobewertung werden Prozesse und Maßnahmen eingeführt, die darauf abzielen, Verstöße zu verhindern bzw. menschenrechtsbezogene Risiken abzumildern. Zu den Standardmaßnahmen gehört das Ausrollen von Schulungsmaßnahmen, die Durchführung risikobasierter Kontrollen sowie die Entwicklung und Einführung geeigneter Beschaffungsstrategien und entsprechender vertraglicher Vereinbarungen mit Zulieferern.

    Zum Programm gehört auch ein Beschwerdemechanismus: Sowohl Mitarbeitende als auch externe Dritte haben die Möglichkeit, über das weltweite Hinweisgebersystem der Schaeffler Gruppe Hinweise auf potenzielle Menschenrechtsverstöße einzureichen. Neben verschiedenen analogen Meldekanälen steht ein elektronisches System in 20 Sprachen zur Verfügung, das den Hinweisgebenden eine vertrauliche, verschlüsselte und sichere Kommunikation erlaubt. Hinweise können grundsätzlich in allen Sprachen abgegeben werden. Eingegangene Hinweise werden durch ein Team aus den zuständigen Fachabteilungen und Spezialisten für interne Untersuchungen aus der Compliance-Funktion geprüft, falls möglich auch unter Einbeziehung der Hinweisgebenden. Korrektive Maßnahmen werden eingeleitet, falls ein Verstoß bestätigt werden sollte.

  • 5) Organisation

    Das Human Rights Compliance Management System erfordert bei der Organisation einen interdisziplinären Ansatz, bei dem Menschenrechtsfragen in enger Abstimmung zwischen den unterschiedlichen Funktionen bearbeitet werden. Die übergreifende Governance-Verantwortung und Koordinierungsaufgabe für das Thema Menschenrechte wird von der Compliance-Funktion wahrgenommen, die an den Vorstandsvorsitzenden berichtet. Hinsichtlich der Lieferkette ist primär die Funktion Einkauf zuständig, der eigene Geschäftsbereich wird von der Funktion Personal/Environment, Health and Safety (EHS) verantwortet.

  • 6) Kommunikation

    Über den Stand des Human Rights Compliance Management Systems (HRCMS) sowie über aktuelle menschenrechtliche Themen berichtet die Schaeffler Gruppe regelmäßig. Im Berichtsjahr wurden umfassende Kommunikationsmaßnahmen, wie die Erstellung von Menschenrechtsschulungen, geplant und umgesetzt, um Mitarbeitende zum Thema Menschenrechte zu sensibilisieren und über die entsprechenden internen Regelungen zu informieren. Stakeholder werden regelmäßig durch den Nachhaltigkeitsbericht informiert. Seit 2022 führt die Schaeffler Gruppe jährlich eine Stakeholder-Konsultation zum Thema Menschenrechte durch. Diese dient dazu, Interessensgruppen stärker in die Prozesse des HRCMS mit einzubinden und mögliche Verbesserungs- und Entwicklungspotenziale zu identifizieren.

    Der britische „UK Modern Slavery Act“ fordert zudem von Unternehmen, ihr Engagement für den Schutz der Menschenrechte entlang ihrer Wertschöpfungskette jährlich darzustellen. Eine entsprechende Erklärung ist für Schaeffler (UK) Ltd. veröffentlicht worden.

  • 7) Überwachung & Verbesserung

    Im Sinne der Überwachung & Verbesserung wird beabsichtigt, die Angemessenheit und Wirksamkeit des Human Rights Compliance Management Systems kontinuierlich zu überprüfen und zu dokumentieren. Hierzu baut die Schaeffler Gruppe derzeit Verfahren auf, um das System kontinuierlich zu verbessern.

Für das HRCMS wurden im Berichtsjahr drei wesentliche Ziele definiert. Neben der Einhaltung der anwendbaren gesetzlichen Vorgaben, wie z. B. des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), steht die Erfüllung der im Unternehmenskodex dargestellten Selbstverpflichtungen und die Unterstützung bei der Erfüllung von Kundenanforderungen im Vordergrund des HRCMS.

Das Unternehmen führt seit 2022 mind. einmal jährlich eine Risikoanalyse durch, bei der die wichtigsten Menschenrechtsthemen bewertet werden. Im Fokus der Risikoanalyse 2023 standen Kunden sowie indirekte und direkte Lieferanten aus Branchen, für die laut unabhängigen Forschungsberichten erhöhte Menschenrechtsrisiken bestanden. Das Unternehmen hat im Berichtsjahr das Human Rights Risk Assessment (HRRA) im eigenen Geschäftsbereich auf alle Themenfelder des LkSG ausgeweitet. Dies umfasst folgende Themen: Diskriminierung, Menschenhandel, Zwangsarbeit und moderne Sklaverei, existenzsichernde Entlohnung, Höchstarbeitszeiten, Vereinigungsfreiheit und Kollektivverhandlungen, Kinderarbeit, Einsatz von Sicherheitskräften, Landrechte und indigene Bevölkerung, Arbeitssicherheit und -schutz sowie der Einsatz von Gefahrstoffen. Somit können potenzielle oder tatsächliche Risiken für die Einhaltung von Menschenrechten im eigenen Geschäftsbereich identifiziert und bewertet werden. Die Methodik beinhaltet zunächst die Identifikation von länder- und sektorspezifischen Menschenrechtsrisiken. Darauf aufbauend wird eine detaillierte, standortspezifische Risikoanalyse durchgeführt. Basierend auf den identifizierten prioritären Risiken – Diskriminierung, Vereinigungsfreiheit und Einsatz von Sicherheitskräften – für die Schaeffler Gruppe, wurden präventive Maßnahmen definiert und eingeführt, z. B. Online-Trainings für Mitarbeitende, um mögliche Verstöße zu verhindern bzw. menschenrechtsbezogene Risiken zu reduzieren.

Zum Programm gehört auch ein Beschwerdemechanismus: Sowohl Mitarbeitende als auch externe Dritte haben die Möglichkeit, über das weltweite Hinweisgebersystem der Schaeffler Gruppe Hinweise auf potenzielle Menschenrechtsverstöße einzureichen. Neben verschiedenen analogen Meldekanälen steht ein elektronisches System in 20 Sprachen zur Verfügung, das den Hinweisgebenden eine vertrauliche, verschlüsselte und sichere Kommunikation erlaubt. Hinweise können grundsätzlich in allen Sprachen abgegeben werden. Eingegangene Hinweise werden durch 
ein Team aus zuständigen Fachabteilungen und Spezialisten für interne Untersuchungen aus der Compliance-Funktion geprüft, falls möglich auch unter Einbeziehung der Hinweisgebenden. Dieses Vorgehen bei der Bearbeitung der Hinweise wird durch eine entsprechende Verfahrensordnung geregelt. Korrektive Maßnahmen zur Beseitigung und Wiedergutmachung werden eingeleitet, falls ein Verstoß bestätigt werden sollte. Im Zusammenhang mit den Geschäftspartnern der Schaeffler Gruppe behält sich das Unternehmen angemessene Reaktionsmöglichkeiten von der Aufforderung zur unverzüglichen Beseitigung der Verletzung über rechtliche Schritte bis hin zur Kündigung der Geschäftsbeziehung vor. Im Berichtsjahr 2023 haben sich 2 Hinweise von Diskriminierung bestätigt. Zusammen mit den in den Vorjahren gemeldeten 6 Hinweisen wurden bei insgesamt 8 (Vj.: 3) bestätigten Fällen Abhilfemaßnahmen gegen die Verletzung der Menschenrechte ergriffen. Die im Berichtsjahr bestätigten individuellen Fälle standen alle in Bezug zu Diskriminierung oder Belästigung. Eine vom LkSG geforderte Beschreibung des Hinweisgebersystems, insb. mit Informationen über die Erreichbarkeit, Zuständigkeiten und Durchführung des Verfahrens, ist öffentlich verfügbar.Bestandteil des NFB

Bestandteil des NFBDie Schaeffler Gruppe strebt ein wirksames HRCMS an, in dem eine Ablauf- und Aufbauorganisation, klare Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Strukturen und Verfahren festgelegt sind. Menschenrechtsfragen werden interdisziplinär und in enger Abstimmung der unterschiedlichen Funktionen aller Regionen bearbeitet. Hinsichtlich der Lieferkette ist primär die Funktion Einkauf zuständig, der eigene Geschäftsbereich wird von der Funktion Personal verantwortet. Die übergreifende Koordinierung und die organisatorische Verankerung der Governance-Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte obliegt der Compliance-Funktion, die an den Vorstandsvorsitzenden berichtet.

Über den Reifegrad des HRCMS sowie über aktuelle menschenrechtliche Themen berichtet die Schaeffler Gruppe regelmäßig. Im Berichtsjahr wurden weitere umfassende Kommunikationsmaßnahmen geplant und umgesetzt, z. B. Schulungen, um Mitarbeitende zum Thema Menschenrechte zu sensibilisieren und über die entsprechenden internen Regelungen zu informieren. Angestellten und Führungskräften steht seit Mitte 2023 die Basisschulung Menschenrechte auf der Lernplattform zur Verfügung.

Externe Stakeholder werden regelmäßig durch den Nachhaltigkeitsbericht informiert und seit 2022 durch regelmäßige Konsultationen eingebunden. Diese dienen dazu, Interessensgruppen stärker in die Prozesse des HRCMS mit einzubinden und mögliche Verbesserungs- und Entwicklungspotenziale zu identifizieren. Teile des HRCMS, z. B. die Durchführung eines Risk Assessments, wurden auf bestimmte Kunden und Geschäftspartner im Berichtsjahr ausgedehnt, die im Rahmen der EU-Taxonomie relevant sind.

Der „UK Modern Slavery Act“ fordert zudem von Unternehmen, ihr Engagement für den Schutz der Menschenrechte entlang ihrer Wertschöpfungskette jährlich darzustellen. Eine entsprechende Erklärung hat die Schaeffler (UK) Ltd. veröffentlicht.Bestandteil des NFB

Bestandteil des NFBDie Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen und Prozesse, einschließlich des Hinweisgebersystems, wird regelmäßig sowie anlassbezogen unter Zuhilfenahme für den Einzelfall vordefinierter Wirksamkeitskriterien überprüft. Bei der Konzeptionierung von Maßnahmen und Prozessen zur Adressierung priorisierter Menschenrechtsthemen oder bestätigter Vorfälle wird regelmäßig vorab definiert, welche Zielstellungen durch die Maßnahmen bzw. Prozesse erreicht werden sollen.Bestandteil des NFB

Nachhaltigkeit in der Lieferkette

Bestandteil des NFBDie Herausforderungen und zu erfüllenden Standards bzgl. Nachhaltigkeit in der Lieferkette haben im Berichtsjahr nicht nur aufgrund der eigenen Unternehmensausrichtung, sondern auch aufgrund der wachsenden gesetzlichen und Kundenanforderungen zugenommen. Die Komplexität des Themas erfordert dabei abgestimmte und durchgängig geplante Vorgehensweisen.

Ab Januar 2023 wurde das Training „Menschenrechte im Liefernetzwerk“ als verpflichtend für Schaeffler Mitarbeitende in der Funktion Einkauf definiert. Für Lieferanten steht über einen anerkannten externen Anbieter ein Schulungsangebot zu menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten kostenfrei zur Verfügung.Bestandteil des NFB

Bestandteil des NFBIm Berichtsjahr 2023 hat sich die Schaeffler Gruppe mit den Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) beschäftigt. Als wesentliches Element dieser Anforderungen führte die Schaeffler Gruppe eine Risikoanalyse bei allen unmittelbaren Lieferanten durch. Damit wird das individuelle Risikopotenzial des direkten Zulieferers ermittelt. Hierbei werden jeweils alle Zulieferer berücksichtigt, die in den vergangenen 24 Monaten einen Umsatz mit der Schaeffler Gruppe hatten. Es werden Risiken pro Beschaffungs- bzw. Dienstleistungskategorie ermittelt und es werden die Maßnahmen bzw. Prozesse betrachtet, die der Zulieferer bereits zur Achtung der Menschenrechte implementiert hat. Zusätzlich führte die Schaeffler Gruppe in Fällen, bei denen substantiierte Kenntnis von einem potenziellen Vorfall bei indirekten Geschäftspartnern erlangt wurde, entsprechende anlassbezogene Risikoanalysen durch. So konnten potenzielle Risiken für die Betroffenen bewertet und minimiert werden. Mögliche Risiken wurden durch externe Dienstleister unter Einbeziehung statistischer Auswertungen identifiziert.

Im Jahr 2023 wurde ein Prozess zur Adressierung und Verfolgung von Maßnahmen für risikobehaftete Lieferanten ausgerollt. Der Prozess folgte einem definierten Eskalationspfad, um potenzielle Risiken bei Lieferanten zielgerichtet und konsequent abzustellen. Ein Nachhaltigkeitsteam im Shared Service Center in Wrocław (Polen) begleitet die Maßnahmenverfolgung entsprechend der Risikoanalyse bis zur Umsetzung.

Zu den Aktivitäten zählt der Einsatz standardisierter und durch den Lieferanten kostenfrei mit mehreren Kunden teilbarer Fragebögen (Self-Assessment-Questionnaires, SAQs) der Initiative Drive Sustainability. Im Berichtsjahr haben im Ergebnis der Risikoanalyse weitere relevante Lieferanten Fragebögen erhalten. Wesentlich bei der Kommunikation und Weitergabe von Anforderungen, neben anderen Vertragsbestandteilen, bleibt dabei der Schaeffler Lieferantenkodex.

Zur Berücksichtigung von Stakeholdern bzw. betroffenen Gruppen findet eine Einbindung u. a. über den jährlich organisierten Stakeholder-Dialog statt, zu dem Vertretende der Lieferanten eingeladen sind.

Im Berichtsjahr 2023 wurde außerdem das Engagement als Gründungsmitglied der Responsible Supply Chain Initiative (RSCI) 1 verstärkt, indem bei relevanten risikobehafteten Lieferanten Sozialaudits geplant und teilweise bereits durchgeführt wurden. Auch hier haben die Lieferanten wieder die Möglichkeit, die Ergebnisse mit weiteren Kunden zu teilen, um so Doppel-Auditierungen zu vermeiden.

Weitere Maßnahmen sowie die Weiterentwicklung der internen Systeme und Analysen berücksichtigen die Anforderungen des LkSG u. a. bei der jährlichen Überprüfung der Risikoanalyse oder Ad-hoc-Analysen bei relevanten Veränderungen der Geschäftstätigkeit.

Im Übrigen erfolgte die Absicherung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten in ausgewählten Regionen bei indirekten Lieferanten unter Berücksichtigung entsprechender Sanktionsvorgaben.Bestandteil des NFB

Kritische Rohstoffe

Bestandteil des NFBFür die Schaeffler Gruppe ist die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen wie Zinn, Wolfram, Tantal oder Gold ein wichtiges Anliegen, da ihr Vertrieb in einigen Ländern zur Finanzierung kriegerischer Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen beiträgt.

Das Unternehmen nutzt die Vorgehensweise Reasonable Country of Origin Inquiries (RCOI), um nachzuverfolgen, aus welchen Regionen Sub-Tier-Lieferanten Komponenten mit kritischen Rohstoffen beziehen, und um ggf. gezielt Maßnahmen in der Lieferkette einleiten zu können. Das Vorgehen des Unternehmens entspricht hierbei dem OECD Due Diligence Five Steps Framework. Als finalen Schritt behält sich das Unternehmen das Aussprechen von „New Business on hold“ ggü. auffälligen Lieferanten vor.

Die jährliche Abfrage zertifizierter Schmelzen erfolgt mit Templates der Responsible Minerals Initiative (RMI). Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rückmeldequote 2 der befragten direkten Lieferanten, inkl. Informationen bzgl. ihrer Lieferanten, zur Verwendung von Konfliktmineralien im Berichtsjahr auf 88,6 % 3 (Vj.: 87,4 %) 4 gestiegen. 2023 sind 92,5 % 3 (Vj.: 96,3 %) der Schmelzen, die aus der vorgelagerten Lieferkette berichtet werden, durch die RMI zertifiziert oder haben ihren Sitz nicht in den gem. RCOI-definierten Risikogebieten. Der Abdeckungsgrad zertifizierter Schmelzen ist weiterhin hoch, jedoch erneut rückläufig. Grund hierfür waren u.a. zunehmende militärischen und wirtschaftliche Konflikte. Der Conflict-Minerals-Bericht der Schaeffler Gruppe fasst die Erkenntnisse zusammen und wird Kunden auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Zudem steht ein Bericht zu den Materialien Kobalt und Glimmer zur Verfügung.

Transparenz über die Lieferkette
in Prozent

 202320222021
Rückmeldequote der befragten 
Lieferanten zur Verwendung von 
Konfliktmineralien 1)
88,687,487,5
Abdeckungsgrad zertifizierter 
Schmelzen in der Lieferkette 2)
92,596,399,7
  1. Rückmeldequote der befragten Lieferanten zur Verwendung von Konfliktmineralien definiert gem. Responsible Minerals Initiative. Wert 2023 im Interimsstatus Dezember 2023 geprüft. Wert 2022 ggü. Nachhaltigkeitsbericht 2022 entsprechend regulärem Abfragezeitraum angepasst. Regulärer Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.
  2. Schmelzen, die durch die Responsible Minerals Initiative zertifiziert sind oder ihren Sitz nicht in den gem. RCOI definierten Risikogebieten haben. Wert 2023 im Interimsstatus Dezember 2023 geprüft. Regulärer Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.

Weiterhin ist die Schaeffler Gruppe seit 2021 Mitglied der Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA), welche neben allgemeinen Schwerpunkten wie die Vermeidung von negativen Umweltauswirkungen und Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit Abbauprozessen, Transport und Handel der kritischen Rohstoffe sowie die direkte oder indirekte Unterstützung bewaffneter Gruppen oder privater Sicherheitskräfte auch die Bedrohungen indigener Gemeinschaften im Fokus hat.

Angelehnt an den Material Change Report 5 hat die Schaeffler Gruppe eine Liste von Materialien mit hoher Priorität definiert. Orientiert an der OECD-Richtlinie wurden alle relevanten Lieferanten kontaktiert. Nach einer ersten Sensibilisierung in der Lieferkette im Jahr 2022, war im Berichtsjahr das Ziel, gestützt durch eine tiefere Aufklärung der Lieferanten zum Thema kritische Rohstoffe die Rückmeldequote zu erhöhen. Ergebnisse wurden Kunden auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Zudem hat das Unternehmen im Jahr 2022 eine Richtlinie für kritische Rohstoffe erarbeitet und veröffentlicht.Bestandteil des NFB

1 Der Responsible Supply Chain Initiative (RSCI) e.V. ist eine Nachhaltigkeitsinitiative unter der Schirmherrschaft des VDA und besteht aus einer Gruppe von Unternehmen und Organisationen der Automobilindustrie. Mittels eines eigens entwickelten Assessment-Standards unterstützt die RSCI ihre Mitglieder darin, Transparenz entlang globaler Lieferketten zu schaffen und Nachhaltigkeit zu etablieren.
2  Rückmeldequote der befragten relevanten Lieferanten zur Verwendung von Konfliktmineralien, definiert gem. Responsible Minerals Initiative.
3 Wert 2023 im Interimsstatus Dezember 2023 geprüft.
4 Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.
5 Herausgegeben im Rahmen der Drive Sustainability Initiative der Original Equipment Manufacturer.

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