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Unternehmensführung

Auf einen Blick

  • Der Vorstand richtet sein Handeln im Unternehmensinteresse aus, um eine nachhaltige Wertschöpfung zu erreichen
  • Das Governance, Risk & Compliance Committee (GRCC) hat Anfang 2023 seine Arbeit aufgenommen

Governance-Struktur

Bestandteil des NFBDie Schaeffler Gruppe wird durch den Vorstand der Schaeffler AG geführt. Diesem gehören neben dem Vorsitzenden des Vorstands (Group CEO) die Vorstände der Sparten und der Funktionen an. Sein Handeln und seine Entscheidungen richtet er am Unternehmensinteresse aus, also unter Berücksichtigung der Belange der Aktionäre, der Arbeitnehmenden und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Interessengruppen (Stakeholder), um das Ziel einer nachhaltigen Wertschöpfung zu erreichen. Die Mitglieder des Vorstands führen die Geschäfte nach Maßgabe der Gesetze, der Satzung und der Geschäftsordnungen. Sie haben dabei die Zustimmungsvorbehalte zu beachten, die in der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats geregelt sind. Der Vorstand leitet das Unternehmen in eigener Verantwortung, legt die Ziele und die strategische Ausrichtung fest, stimmt sie mit dem Aufsichtsrat ab, steuert die Umsetzung der Unternehmensstrategie und erörtert regelmäßig mit dem Aufsichtsrat den Stand der Umsetzung. Der Vorstandsvorsitzende (Group CEO) koordiniert die Geschäftsführung in der Gesellschaft und der Schaeffler Gruppe. Der Vorstand der Schaeffler AG verfügt über acht Mitglieder. Der Frauenanteil lag im Berichtsjahr unverändert bei 12,5 %.

Neben den Sparten und Funktionen umfasst die Matrixorgani­sation die Regionen Europa, Americas, Greater China und Asien/Pazifik, die jeweils durch einen regionalen CEO geführt werden. Die regionalen CEOs berichten direkt an den Vorstandsvorsitzenden. Die regionalen CEOs und der Vorstand bilden das Executive Board der Schaeffler Gruppe. Die Führungsstruktur spiegelt somit die Organisationsstruktur wider.

Die Aufgabe des Aufsichtsrats ist es, den Vorstand bei der Unternehmensführung zu beraten und zu überwachen. In Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen hat der Vorstand ihn einzubinden. Hierzu regelt die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat, welche Rechtsgeschäfte und Maßnahmen des Vorstands der Zustimmung des Aufsichtsrats bzw. des Präsidialausschusses bedürfen. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der gesetzlichen Bestimmungen, der Satzung und der Geschäftsordnung aus. Die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat regelt dessen Organisation und Arbeit.

Der Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, der sich aus 20 Mitgliedern zusammensetzt. Davon werden zehn Mitglieder von der Hauptversammlung durch Beschluss bestellt und zehn Mitglieder von den Arbeitnehmenden nach den Vorschriften des Mitbestimmungsgesetzes gewählt. Die Amtszeit der Anteilseignervertretung im Aufsichtsrat endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2024. Die Amtszeit der Arbeitnehmervertretung endet mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung 2025.

Aufsichtsrat der Schaeffler AG
in Prozent
Mitglieder

Zum 31. Dezember 2023 sind 90 % (Vj.: 80 %) der Mitglieder der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat unabhängig gewählt. Frau Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann legte ihr Aufsichtsratsmandat bei der Schaeffler AG am 20. April 2023 nieder. Durch die Bestellung von Frau Katherina Reiche wurde die Anzahl der unabhängigen Mitglieder des Aufsichtsrats erhöht. Der Frauenanteil im Aufsichtsrat der Schaeffler AG lag im Geschäftsjahr unverändert bei 35 %, bestehend aus vier Arbeitnehmervertreterinnen und drei Anteilseignervertreterinnen.Bestandteil des NFB

Bestandteil des NFBWichtiger Bestandteil der Governance ist dabei das Governance, Risk & Compliance Committee (GRCC), das unter dem Vorsitz von CEO und CFO Anfang 2023 seine Arbeit aufgenommen hat. Das GRCC gibt einen Überblick über die Vollständigkeit der Abdeckung relevanter Governance-, Risiko- und Compliance-Management-Anforderungen. Es steuert deren angemessene, wirksame und konsistente Umsetzung und koordiniert die integrierte Berichterstattung hierüber. Ziel des GRCC ist ferner die Förderung eines ganzheitlichen Blickes auf wesentliche Risiken für das Unternehmen.

Governance-Struktur der Schaeffler Gruppe

Unterstützt wird das GRCC durch das Group Compliance and Risk Council (GCRC). Es erhöht die Transparenz in den internen Strukturen, der Organisation und in den Verantwortlichkeiten. Der Group Chief Compliance Officer der Schaeffler Gruppe führt den Vorsitz des GCRC, das sich aus den Verantwortlichen für die relevanten Governance- Funktionen (u. a. Compliance, Recht, Risikomanagement, Internes Kontrollsystem und interne Revision) zusammensetzt. Das GCRC hat die Aufgabe, den Vorstand bei seinen Organisationspflichten hinsichtlich Compliance und Risikomanagement zu unterstützen. Wesentliche Ziele des GCRC sind, Verantwortlichkeiten und Schnittstellen zu definieren, abzugrenzen und hierbei Redundanzen zu vermeiden. Darüber hinaus soll ein durchgängiges und vollständiges Bild der Risikosituation in den Sparten, Funktionen und Regionen auf Basis einer einheitlichen Bewertungs- und Priorisierungsmethodik geschaffen werden. Ein weiteres Ziel des GCRC ist die Entwicklung und Überwachung von Maßnahmen zur Risikoreduzierung. Operativ unterstützt wird das GCRC durch die Compliance & Risk Working Group. Diese setzt sich aus Vertretenden der Arbeitsebene der im GCRC vertretenen Funktionen zusammen.Bestandteil des NFB

Risikomanagement

Bestandteil des NFBDie Schaeffler Gruppe geht zur Erreichung ihrer Unternehmensziele bewusst kalkulierte Geschäftsrisiken ein, um die Unternehmensstrategie umzusetzen und damit verbundene Chancen zu realisieren. Ziel des Risikomanagement-Systems ist es, diese frühzeitig zu erkennen und entsprechend der Risikostrategie zu steuern.

Der Chancen- und Risikobericht der Schaeffler Gruppe im Konzernlagebericht informiert umfassend über das Risikomanagement-System des Unternehmens sowie über wesentliche Risiken, die eine mittlere oder hohe Schadenswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Das Executive Board hat einen Schwellenwert von 5 Mio. EUR festgelegt, ab dem identifizierte und bewertete Risiken in das Risikoinventar aufgenommen werden. Dies umfasst Risiken, die im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit, den Geschäftsbeziehungen oder den Produkten und Dienstleistungen der Schaeffler Gruppe stehen. Klimarisiken sind ebenfalls Bestandteil des Risikomanagement-Systems.

Mit der Integration der nichtfinanziellen ESG-Risiken in den Top-down-Risikoerhebungsprozess des Risikomanagement-Systems der Schaeffler Gruppe erfolgt für die fünf berichtspflichtigen Aspekte nach § 289c (HGB) – neben der Bewertung ihrer finanziellen Risikowirkung – die darüber hinausgehende Einschätzung ihrer nichtfinanziellen Risikowirkung nach ähnlicher Bewertungslogik. Die Risikoerhebung ergab, dass keine berichtspflichtigen Risiken im Berichtsjahr 2023 gem. CSR-RUG (§ 289c, Absatz 3 HGB) aufgetreten sind.

Als proaktives Risikomanagement dient zudem das Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS) Management-System dazu, systematische Risiken und potenzielle negative Auswirkungen der Schaeffler Gruppe auf Umwelt, Gesundheit sowie Arbeitsschutz und -sicherheit frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.Bestandteil des NFB

Chancen und Risiken infolge des Klimawandels

Bestandteil des NFBNeben der Analyse der o. g. nichtfinanziellen ESG-Risiken entwickelt die Schaeffler Gruppe auch die Analyse klimabezogener Chancen und Risiken im Sinne der Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) fortlaufend weiter.

Das Unternehmen analysiert verschiedene physische Risiken im Rahmen von Klimaszenarien. Für die Analyse hat die Schaeffler Gruppe das „Sustainable Development Scenario“ der International Energy Agency als optimistisches und das sog. „RCP 8.5“ aus dem Fünften Sachstandsbericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) als pessimistisches physisches Klimaszenario ausgewählt. Die jeweils darin enthaltenen Parameter, Annahmen und Analysemethoden wurden unverändert übernommen. Die Ergebnisse dienten anschließend als Grundlage, szenariospezifische Handlungspläne mit klimarelevanten Zielsetzungen zu entwickeln.

Klimabezogene Risiken sind in das Risikomanagement-System der Schaeffler Gruppe mit einbezogen. Dabei können klimabezogene Risiken in allen Risikokategorien strategisch, operativ, rechtlich oder finanziell identifiziert werden. „Strategisch“ umfasst Risiken, die sich auf eine veränderte Marktsituation beziehen (z. B. den Übergang zur E-Mobilität). „Rechtlich“ umfasst z. B. Risiken im Zusammenhang mit aktuellen und künftigen Vorschriften mit Klimabezug. „Operativ“ umfasst z. B. akute physische Risiken, die zu Produktionsausfällen führen. Die bewerteten Risiken und Chancen werden im Risikomanagement-Tool innerhalb einer vorgegebenen Struktur aktualisiert, die eine einheitliche Erfassung gewährleisten sollen. Eine qualitative Bewertung ist vorgesehen, wenn die Schadenshöhe nicht monetär bestimmt werden kann, z. B. wird der Reputationsschaden qualitativ nach der Relevanz für das öffentliche Interesse bewertet (z. B. gering, mittel, hoch).

Risiken als Folge des Klimawandels

  
VerordnungenCO2-Preise bzw. -steuern könnten zu steigenden Kosten für Energie, Transportdienstleistungen oder Rohstoffe – und damit zu steigenden Herstellungskosten – führen.
MarktVerschiedene mechanische Komponenten werden zukünftig nicht mehr benötigt. Die zukünftige Nachfrage wird z. B. im Hinblick auf OEMs, teils unter Verwendung von Szenarioanalysen, betrachtet.
TechnologieDie Umstellung auf emissionsärmere Technologien erfordert die verstärkte Entwicklung und Herstellung von Produkten und Systemlösungen, z. B. für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs.
Rechtliche
Rahmen-bedingungen
Trotz weltweit zunehmender Regulierungen ist die Schaeffler Gruppe derzeit in den meisten Fällen nicht direkt von klimarelevanten Gesetzen und Vorschriften betroffen. Die genaue Beobachtung der regulatorischen Entwicklungen durch die relevanten Abteilungen der Schaeffler Gruppe ist ein ständiger Prozess.
ReputationDas gestiegene Bewusstsein für verschiedenste Klimawandelaspekte führt auch zu gestiegenen Stakeholder-Erwartungen, z. B. an verbesserte CO2-Effizienz oder CO2-Neutralität. Nicht erfüllte Erwartungen führen potenziell zu Reputationsschäden mit Wirkung auf Aktienkurse, Gewinne und Bilanzen sowie zu möglicherweise weniger messbaren Auswirkungen wie eine kontinuierliche Verschlechterung der Marke.
Akute und
chronische
physische Klimarisiken
Erhöhte Schwere und Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Wirbelstürme und Überschwemmungen können sich auf den Betrieb oder die Lieferkette auswirken. Chronische physische Risiken sind v. a. im Hinblick auf Gebiete mit hohem Wasserstress in Indien, Mexiko, China und Rumänien relevant. Weitere Werke in Deutschland, Südafrika, Spanien und den USA werden voraussichtlich im nächsten Jahrzehnt unter hohem Wasserstress stehen. Für die Schaeffler Gruppe ergeben sich dadurch ein erhöhter Anpassungsbedarf (Investitionen), neue Vorschriften und technologische Veränderungen, z. B. für Wasserbezug oder -recycling.

Die Risikoreaktion umfasst alle Maßnahmen, welche die Auswirkungen des Risikos abmildern. Dazu gehören Risikovermeidung (Risiko wird durch Verzicht auf das risikobehaftete Geschäft oder den risikobehafteten Prozess beseitigt), Risikominderung (Schadensausmaß oder Eintrittswahrscheinlichkeit wird durch geeignete Maßnahmen verringert), Risikotransfer (Risiko wird auf einen anderen Risikoträger übertragen) und Risikoakzeptanz (d. h. alle Risiken, die nicht vermindert, verhindert oder auf einen anderen Risikoträger übertragen werden, müssen als Geschäftsrisiken toleriert werden).

Im Kontext des globalen Klimawandels und als Folge der Klimapolitik wächst der weltweite Bedarf an erneuerbaren Energien. Die Schaeffler Gruppe unterstützt den Ausbau der regenerativen Energiegewinnung mit den hierfür notwendigen Komponenten und Lösungen. Vor allem mit innovativen Lagerlösungen für Windkraftturbinen trägt die Schaeffler Gruppe dazu bei, Windkraftanlagen zuverlässiger zu machen und die Kosten für die erneuerbare Energiegewinnung zu senken. Chancen für das Produktportfolio oder hinsichtlich der Mitarbeitenden der Schaeffler Gruppe werden in den jeweiligen Kapiteln ausgeführt.Bestandteil des NFB

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