Engagement für den Klimaschutz

Seit der Pariser Klimagipfel im Jahr 2015 das Zwei-Grad-Ziel verabschiedet hat, haben sich die darauffolgenden Klimakonferenzen 2016 in Marrakesch und 2017 in Bonn mit den Bedingungen für dessen Umsetzung beschäftigt. In Bonn wurde insbesondere auf den Beitrag hingewiesen, den nichtstaatliche Akteure hierbei zu leisten hätten. Im Abschlussdokument des Hamburger G20-Gipfels werden neben anderen Gruppen Unternehmen sogar ausdrücklich aufgefordert, die Umsetzung des Übereinkommens von Paris zu unterstützen.

360.000

t CO2-Einsparung bis 2025 (Basisjahr 2015).

Es zeigt sich, dass Unternehmen immer stärker in die Handlungspflicht genommen werden, sich mit der Energie- und Emissionseffizienz ihrer Geschäftstätigkeit auseinanderzusetzen. Schaeffler engagiert sich mit den oben beschriebenen Maßnahmen für die „Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen“ (SDG 13). Engagement für den Klimaschutz ist ein Fokusthema der Schaeffler-Nachhaltigkeitsstrategie „Verantwortung für morgen“. Das in der Strategie formulierte Ziel, die Klimaneutralität seiner Produktionsstandorte einzuführen und sukzessive umzusetzen, bestätigt den Anspruch der Schaeffler Gruppe, ihren Beitrag zur Erfüllung der zu leisten.

Konsequentes Energiemanagement

Die Schaeffler Gruppe zielt mit ihrer Energiepolitik neben der Optimierung von Energiekosten und einer sicheren Versorgung auch auf eine Erhöhung der Energieeffizienz ab. Hierzu führt das Unternehmen als Bestandteil seines Managements seit 2013 schrittweise ein Energiemanagement gemäß ein. Im Jahr 2017 wurde an vier Standorten ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt.

Energieverbrauch und Emissionen der Schaeffler Gruppe

 

 

2017

 

2016

 

Prozentuale Veränderung

1)

Enthaltene Energiequellen: Strom, Erdgas, Fernwärme, Propan und Heizöl. Umrechnungsfaktor für den Brennwert von Heizöl: 10 kWh pro Liter.

2)

Im Zuge einer nachträglichen Validierung wurde die Kennzahl korrigiert und weicht somit von der Darstellung im Nachhaltigkeitsbericht 2016 ab.

3)

Im Zuge der Energieintensität ist nur der Stromverbrauch berücksichtigt.

4)

Für die Ermittlung der Emissionen werden die Emissionsfaktoren des VDA (2017) verwendet.

Energieverbrauch, gesamt (GWh)1)

 

3.263

 

3.1192)

 

4,6

Intensität des Energieverbrauchs (GWh pro 1 Mio. EUR Wertschöpfung)1) 3)

 

0,51

 

0,51

 

0,0

Treibhausgasemissionen, gesamt (t CO2)4)

 

1.419.042

 

1.364.251

 

4,0

Direkte Treibhausgasemissionen, Scope 1 (t CO2)

 

171.543

 

158.8702)

 

8,0

Indirekte Treibhausgasemissionen, Scope 2 (t CO2)

 

1.247.498

 

1.205.3812)

 

3,5

Intensität des Ausstoßes von Treibhausgasemissionen (t pro 1 Mio. EUR Wertschöpfung)

 

311

 

3092)

 

0,6

Aufgabe des Energiemanagements ist es, die Prozesse des Unternehmens kontinuierlich im Hinblick auf den Energiebedarf zu evaluieren und zu verbessern. Um die dafür benötigten weltweiten Daten zu erheben, betreibt die Schaeffler Gruppe ein standardisiertes Energiedatenmanagementsystem (). Mit seiner Hilfe werden Verbrauchsdaten überwacht, Einsparpotenziale aufgedeckt und umgesetzte Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin verfolgt. Im Rahmen von internen EnEHS-Audits durch erfahrende EnEHS-Spezialisten und Schaeffler-Auditoren an den Standorten wird die Umsetzung entsprechender Managementsysteme und Maßnahmen regelmäßig überprüft. Auf Gruppen- und Standortebene werden zudem mindestens jährlich im Sinne einer Kontrollfunktion sogenannte „Management Reviews“ durchgeführt, in denen Handlungsbedarfe erörtert und abgestimmt werden. An diesen nehmen an den Standorten jeweils die En- und -Koordinatoren, der Werkleiter und das Standortmanagement teil. Auf Gruppenebene findet die Abstimmung zwischen den Bereichen Competence Center EHS, Energie und dem Vorstand der Schaeffler AG statt.

Im Rahmen des Energiemanagementsystems werden Werksziele auf Konzernebene definiert, die als Mindestmaß gelten. Darüber hinaus können sich die Werke individuelle Werksziele definieren. Konzernweit besteht das Ziel, die Energieeffizienz gegenüber 2011 bis zum Jahr 2020 um 40 % zu erhöhen. Das Umweltmanagement von Schaeffler hat sich zudem zum Ziel gesetzt, die klimaneutrale Produktion an einem Standort je Region einzuführen.

Einsatz produktionsbezogener Effizienztechnologien im Fokus

Das Spektrum der von der Schaeffler Gruppe eingesetzten Effizienztechnologien ist breit: Es reicht von stromsparenden LED-Beleuchtungen über moderne Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung sowie effiziente Absorptionskältemaschinen bis hin zu Pufferspeichern für produzierte Wärme oder Kälte.

Im Jahr 2016 hat sich das Unternehmen vorgenommen, an je einem Standort pro Region eine klimaneutrale Produktion zu realisieren. Die Festlegung der Standorte findet im Frühjahr 2018 im Rahmen einer Konferenz statt, an der etwa 300 Fachleute der Bereiche Energie, EHS und Instandhaltung aus allen Regionen teilnehmen. Solche umfassenden Konferenzen finden alle drei bis fünf Jahre statt. Zusätzlich werden in kürzeren Abständen Regionalkonferenzen durchgeführt. Zweck der Konferenzen ist die einheitliche Ausrichtung des Umwelt- und Energiemanagements von Schaeffler.

Am Standort Berndorf-St. Veit testet die Schaeffler Gruppe -4.0-Technik in der eigenen Produktion, um ihr Potenzial für eine energieeffizientere Produktion zu erproben. Im Rahmen des Pilotprojekts „Ganzheitliches Energiemanagement“ sollen die Energie- und Volumenströme innerhalb der Anlagen mithilfe von Sensordaten gemessen und in der neuen digitalen Plattform des Unternehmens optimiert werden. Das Projekt ging 2017 von der Konzeptions- in die Umsetzungsphase über. Nun werden die technischen Konzepte im Werk umgesetzt, Datenströme und Funktionsbausteine in der digitalen Plattform integriert. Bestandteil des Pilotprojekts ist auch ein Condition-Monitoring-System zur Überwachung des Anlagenzustands im laufenden Betrieb. Dabei handelt es sich um eine Lösung, mit der die Schaeffler Gruppe auch ihren Industriekunden eine präventive Instandhaltung ermöglicht.

Mitwirkung der Mitarbeiter

Für eine positive Energie- und CO2-Bilanz kommt es auch auf das persönliche Engagement der Mitarbeiter an. Diese werden darum von den jeweiligen Energiebeauftragten regelmäßig für das Thema sensibilisiert. Maschinenaufkleber und Energiesparplakate weisen sie auf konkrete Einsparpotenziale am Arbeitsplatz hin. Die Produktionseinrichtungen werden, wo sinnvoll, mit einem „€CO-Mode“ versehen. Hiermit können Maschinenbediener ihre Produktionsanlagen per Knopfdruck in einen energiesparenden Modus versetzen und somit 5 bis 30 % an Energie im Ruhemodus zusätzlich einsparen.

Über die Plattform „ideenreich“ werden Mitarbeiter ermuntert, Energieeffizienzpotenziale in ihrem Arbeitsbereich offenzulegen. Mit der deutschlandweit angebotenen Zusatzausbildung zum Energie-Scout führt das Unternehmen auch seine Auszubildenden – als Fachkräfte von morgen – an das Thema Energieeffizienz heran. Die Standorte der Schaeffler Gruppe beziehen ihre Mitarbeiter außerdem über regelmäßige Workshops in ihre Energieeffizienzprogramme ein.

Am Standort Schweinfurt fand im Jahr 2017 zum zweiten Mal ein Energietag statt. Auf einer Energiemesse konnten die Mitarbeiter sich über diverse Energiethemen aus den Bereichen Bau, Klima- und Elektrotechnik informieren. In einer moderierten „Speakers’ Corner“ wurden Kurzvorträge gehalten und an einer E-Mobility-Station von dem Haus standen Elektromobile und E-Bikes für Probefahrten bereit. Bei einer Verlosung gab es neben anderen Preisen ein solches Elektrofahrrad zu gewinnen.

In Herzogenaurach haben Auszubildende des Standorts 2017 mit fachkundiger Unterstützung einen „Elektrostand“ gebaut. An ihm können ihre jungen Kollegen, aber auch die künftigen Energie-Scouts des Unternehmens seither in einfachen Experimenten viel über Energieeffizienz lernen. Künftig sollen auch andere Standorte einen solchen Elektrostand erhalten.

SDGs
Sustainable Development Goals; 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (UN), die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen.
EnEHS
Energy, Environment, Health and Safety = Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
ISO 50001
Weltweit gültige Norm für Energiemanagementsysteme.
EDMS
Energiedatenmanagementsystem der Schaeffler Gruppe.
EHS
Environment, Health and Safety = Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Industrie
Sparte der Schaeffler Gruppe, die das Geschäft mit Kunden in den Bereichen Mobilität, Produktionsmaschinen, Energie & Rohstoffe sowie Aerospace umfasst.