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Sebastian Wielgos hat in Mannheim und München Elektro- und Informationstechnik studiert und arbeitet seit 2013 als Projektleiter in der Abteilung „Innovationsprojekte“ bei Schaeffler in Herzogenaurach.

Green Products

Auf dem Weg zum Antriebsstrang der Zukunft

Sebastian Wielgos Projektleiter, Abteilung „Innovationsprojekte“

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Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Und wie kann Mobilität möglichst umweltfreundlich sein? Schaeffler hat heute schon Antworten auf diese Fragen und setzt mit einem innovativen Produktportfolio Maßstäbe. Ein Beispiel dafür ist der elektrische Radnabenantrieb, der ganz neue Mobilitätskonzepte ermöglicht. Sebastian Wielgos und sein Team haben die Entwicklung des Antriebs fünf Jahre lang vorangetrieben und zur Serienreife geführt.

Pionierarbeit

Eine neue Technologie von Beginn an mitentwickeln und dabei sein, wenn aus einer Idee zuerst ein Konzept und schließlich ein marktreifes Produkt wird – das ist es, was Sebastian Wielgos an seiner Arbeit liebt. Der 32-Jährige ist Projektleiter in der Abteilung „Innovationsprojekte“ im Bereich „Innovation und Angewandte Forschung“ der Schaeffler Gruppe.

In dem recht jungen Bereich bekommen Wielgos und sein Team genau das, was sie brauchen: viel Freiraum für echte Pionierarbeit. „Der Weg zu einer neuen technischen Lösung ist vorher nie genau vorgezeichnet“, erklärt Wielgos. „Er ist das Ergebnis vieler kreativer Köpfe, die aktuelle Trends beobachten und daraus neue Lösungen entwickeln.“

Einer dieser Trends ist die nachhaltige Mobilität. Vor allem in Städten und Ballungszentren spielt es eine immer größere Rolle, wie Menschen umweltschonend von A nach B kommen. „Für uns war schon früh klar, dass wir die urbane Mobilität mitgestalten wollen“, sagt Wielgos. Die letzten fünf Jahre entwickelte der Ingenieur zusammen mit Kollegen einen innovativen, elektrischen Radnabenantrieb. Das Besondere dabei: Die gesamte Antriebstechnik eines Autos – ob Elektromotor, Leistungselektronik, Bremse oder Kühlung – ist kompakt in der Felge des Rades untergebracht. Das spart Platz und ermöglicht ganz neue Raumkonzepte. Zum Beispiel für „People Mover“ – autonom fahrende Mikrobusse, die in naher Zukunft im städtischen Raum zum Einsatz kommen könnten.

Serienreife

Die Vorteile bestätigten sich auch in einer Studie, die Schaeffler in Kooperation mit dem Autohersteller Ford durchgeführt hat. Dabei zeigte sich, dass den Insassen in einem Fahrzeug in der Größe eines Ford Ka durch den Radnabenantrieb genauso viel Innenraum zur Verfügung steht wie in einem größeren Ford Fiesta mit konventionellem Verbrennungsmotor. Der Radnabenantrieb ist rein elektrisch. Wer ein solches Auto mit Grünstrom lädt, kann es klimaneutral betreiben.

Nach Jahren intensiver Entwicklung konnten Wielgos und sein Team das Projekt zum Radnabenantrieb Anfang 2018 an den neu gegründeten Unternehmensbereich E-Mobilität überführen. Dieser kümmert sich darum, den Antrieb in Serie zu bringen. Hinter Wielgos liegt ein Weg mit vielen Herausforderungen. Immer wieder mussten er und sein Team einzelne Komponenten des Antriebs optimieren und an der besten Lösung tüfteln. „Bei diesem Innovationsprojekt mussten wir zwischen verschiedenen Parametern wie Leistung, Effizienz oder Gewicht abwägen. Aber am Ende haben wir es geschafft, die richtige Balance zu finden.“

Jetzt denkt Wielgos, der in Herzogenaurach aufgewachsen ist, schon wieder weiter: an elektrische Antriebe für Leichtfahrzeuge zum Beispiel und an so visionäre Themen wie „Urban Air Mobility“. „Es sagt ja niemand, dass sich die städtische Mobilität nur auf der Straße abspielen muss.“ Für Schaeffler liegen in der nachhaltigen Mobilität viele Chancen. So erforscht das Unternehmen beispielsweise, wie sich Brennstoffzellen für verschiedene Mobilitätsanwendungen nutzen lassen. „Mit unserem Wissen im Bereich der Werkstoff- und Oberflächentechnik und unserer Kompetenz in der Produktionstechnologie können wir dazu beitragen, neuartige Komponenten und Systeme für Brennstoffzellen mit gesteigerter Effizienz zu entwickeln und bereitzustellen“, sagt Wielgos. Für den Vordenker wird es wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er eine neue Idee marktreif macht.

Mobilität
verändern.