Logistik
Nicht nur die Fertigung der Schaeffler Gruppe, auch die ein- und ausgehenden Frachttransporte sowie die Arbeitswege und Geschäftsreisen ihrer Mitarbeiter verursachen Emissionen und nennenswerte Umweltbelastungen. Um diese zu verringern, steigert die Schaeffler Gruppe kontinuierlich die Effizienz ihrer Transportnetzwerke und geht bei der Mitarbeitermobilität den Weg zur Elektrifizierung.
Mit der Bündelung von Liefer- und Verkehrsströmen, der Entwicklung neuer, effizienter Logistikkonzepte und der Ausrichtung einer nachhaltigen Mitarbeitermobilität trägt die Schaeffler Gruppe direkt und aktiv zur „Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen“ (SDG 13) bei.
Konsolidierung, Bündelung und Automatisierung
Der Bereich Logistik ist für die Gestaltung, den Betrieb und die kontinuierliche Verbesserung der gesamten Logistikkette der Schaeffler Gruppe verantwortlich. Die Logistikfunktionen Corporate und Regional Logistics verantworten die Steuerung von rund 210 Lagerstandorten mit einer Stellfläche von über 375.000 m2 und die Bewegung von rund 300.000 t Fracht zwischen den wichtigsten Destinationen. Rund 67 % der Logistikaktivitäten konzentrierten sich im Jahr 2017 auf die Region Europa. Auf die Regionen Americas, Greater China und Asien/Pazifik entfielen rund 17 %, 10 % bzw. 6 % aller Logistikaktivitäten.
Wesentlicher Bestandteil der strategischen Ausrichtung der Logistik der Schaeffler Gruppe ist es, die Lagerfunktionen im Rahmen des Projekts „Europäisches Distributionszentrum (EDZ)“ in wenigen großen Distributionszentren zusammenzufassen und damit eine verbesserte Auslastung der Transportwege durch Frachtbündelung, optimierte Routenplanung und Rundverkehre zu erreichen. Grundsätzlich wird der Anspruch verfolgt, den kosteneffizientesten Transportweg zu nutzen, wodurch ebenfalls die Auswahl CO2-armer Transportalternativen, z. B. See- vor Luftfracht, Berücksichtigung findet.
Das aktuelle Transportnetzwerk wird fortlaufend nach Optimierungspotenzialen in der Auslastung der einzelnen Routen untersucht. So wurden bspw. im Jahr 2017 die Transporte aus Caldas, Portugal, nach Schweinfurt und Herzogenaurach, Deutschland, neu aufgestellt, wodurch der jährliche Transportmittelbedarf auf dieser Route um annähernd 50 % reduziert wurde. Das Unternehmen plant darüber hinaus, ab 2018 konzernweit ein neuartiges „Transport Management System“ (TMS) einzuführen. Es bündelt Transportaufträge in einem weltweiten Versorgungsnetzwerk, leitet sie nahtlos und sicher an die beteiligten Akteure weiter und rechnet sie automatisch ab.
Effizientes Transportnetzwerk: Projekt „Europaisches Distributionszentrum (EDZ)“
Der Strategie „Mobilität für morgen“ folgend, beteiligt sich Schaeffler im Rahmen eines interregionalen Projekts aktiv an der „One Belt, One Road“-Initiative der chinesischen Regierung. Schaeffler präsentiert dabei Lösungen für urbane und interurbane Mobilität, für Energieketten und umweltschonende Antriebe auch entlang der Neuen Seidenstraße zwischen Asien und Europa. Zentrale Bestandteile des derzeit größten globalen Infrastrukturprogramms sind neben dem verstärkten politischen Dialog und dem kulturellen Austausch engere Handelsbeziehungen zwischen Asien und Europa sowie der Ausbau von Eisenbahnverbindungen, Häfen, Straßen, Stromnetzen, Industrieparks sowie Logistikeinrichtungen.
Die Schaeffler Gruppe arbeitet am Prozessaufbau für die belastbare Erfassung ihrer Treibhausgasemissionen (Scope-3-Emissionen), die u. a. durch Logistiktätigkeiten freigesetzt werden. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich im Jahr 2018 verfügbar sein. Zukünftig sollen auch die CO2-Emissionen, die im Zuge von Geschäftsreisen und Anfahrtswegen anfallen, erhoben und entsprechende Maßnahmen zur Reduzierung bzw. Kompensierung sondiert werden.
Mitarbeitermobilität elektrifiziert
Neben den Frachttransporten verfolgt die Schaeffler Gruppe auch eine Mobilitätsstrategie für einen ökologischen Fuhrpark mit dem Ziel, die CO2-Emissionen aus der Reisetätigkeit ihrer Mitarbeiter weiter zu senken sowie im Zuge der Erneuerung der Dienstwagenrichtlinie Sonderkonditionen für die Nutzung von Hybriden und Elektrofahrzeugen zu gewähren. Bereits im Jahr 2016 wurde daher in Deutschland die Dienstwagenrichtlinie für Plug-in-Hybridfahrzeuge geöffnet. Im Jahr 2017 erfolgte die Öffnung der Dienstwagenrichtlinie für Elektroautos sowie die Einführung eines am CO2-Ausstoß orientierten Bonus-Malus-Systems. Auch in anderen Schaeffler-Regionen sind elektrifizierte Fahrzeuge als Dienstwagen verfügbar, bspw. in den Regionen Americas und Greater China.
Zudem wird weltweit die Ladeinfrastruktur für E- und Hybridfahrzeuge an den Schaeffler-Standorten ausgebaut. Ende 2017 standen weltweit an 19 Standorten Ladeinfrastrukturen zur Verfügung, davon zwölf in Deutschland. Bis zum Jahr 2020 soll an allen deutschen Werksstandorten eine Möglichkeit bestehen, solche Fahrzeuge mit Strom zu versorgen.
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Deutschland |
EMEA |
Americas |
Greater China |
Asien/ |
Gesamt 2017 |
Gesamt 2016 |
Prozentuale Veränderung |
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Standorte |
11 |
6 |
2 |
1 |
0 |
20 |
5 |
300,0 |
||||||||
Ladepunkte Wechselstrom |
40 |
6 |
8 |
10 |
0 |
64 |
14 |
357,1 |
||||||||
Ladepunkte Gleichstrom |
6 |
0 |
0 |
1 |
0 |
7 |
1 |
600,0 |
||||||||
Ladepunkte eBikes |
34 |
0 |
0 |
0 |
0 |
34 |
10 |
240,0 |
Weitere Informationen zum Thema Logistik bei Schaeffler finden Sie im zusammengefassten gesonderten nichtfinanziellen Bericht.