Kreislaufwirtschaft
- Die Arbeit an einer übergreifenden Circular Economy Strategie1) wurde im Berichtsjahr fortgesetzt
- Acht Standorte haben bisher den Status 100 % Recycling erreicht
Strategischer Rahmen
Bestandteil des NFB StartDie Schaeffler Gruppe verfolgt das übergeordnete Ziel, den Ressourceneinsatz bereits in der Designphase des Produktes zu optimieren. Das bedeutet Potenziale hinsichtlich Materialeffizienz, den verminderten Einsatz kritischer oder seltener Rohstoffe sowie die Reparaturfähigkeit der Produkte sicherzustellen. Zudem wird ein starker Fokus auf die effiziente und wiederkehrende Nutzung von Ressourcen im Produktionsprozess gelegt. Die Grundidee besteht darin, Rohstoffe, Komponenten und Produkte möglichst dauerhaft und wiederverwendbar einzusetzen, da Ziele wie die Klimaneutralität nur unter Berücksichtigung dieser Leitidee erreicht werden können.
Auf dieser Basis wurde die Circular Economy Strategie für die Schaeffler Gruppe im Berichtsjahr weiterentwickelt. Der Vorstand wird regelmäßig zu dem Thema informiert. Die Circular Economy Strategie soll auf insb. fünf der zehn sog. R-Strategien einen Fokus legen:
- Reuse (Wiederverwendung)
- Repair (Reparatur)
- Refurbish (Aufbereitung)
- Remanufacture (Überarbeitung)
- Recycling (Wiederverwertung)Bestandteil des NFB Ende
Circular Economy: 10-R-Strategie1)
Bestandteil des NFB StartBei der Ableitung von Maßnahmen, gerade bei produktspezifischen Betrachtungen, sind Lebenszyklusanalysen ein wichtiges Element, mit denen u. a. der Einfluss von Recyclingaktivitäten oder Sekundärmaterialien auf den CO2e-Fu߭abdruck bestimmt werden kann.Bestandteil des NFB Ende
Material Compliance
Bestandteil des NFB StartDie verwendeten Stoffe und Substanzen in den Produkten der Schaeffler Gruppe beeinflussen maßgeblich deren Kreislauffähigkeit. Für die Umsetzung ihrer Circular Economy Strategie setzt sich die Schaeffler Gruppe daher zum Ziel, alle relevanten Vorgaben für verwendete Werkstoffe sowie Substanzen einzuhalten und dies bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen. Dazu arbeitet der Fachbereich Material Compliance eng mit dem Einkauf für Produktionsmaterial zusammen. Relevante Gesetze, öffentliche Normen und Kundenanforderungen werden regelmäßig ausgewertet und Kriterien abgeleitet, die bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen sind. Die Materialanforderungen gelten u. a. für chemische Stoffe, Zukaufteile sowie Verpackungen und Werkstoffe in Fertigungsprozessen und Erzeugnissen.
Relevante Gesetzgebungen sind u. a. Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (REACH), Restriction of Hazardous Substances (RoHS), die EU-Richtlinie für Altfahrzeuge (ELV), die EU-Richtlinie für Persistente Organische Schadstoffe (POP), die Chemikalienverordnung und der Dodd-Frank Act.
Sowohl für die Lieferantenauswahl als auch für Bestellungen sind Kriterien und die relevanten regulatorischen Rahmenwerke im Schaeffler Standard „Verbotene und deklarationspflichtige Stoffe“ dargelegt. Dieser Standard wurde Mitte 2022 aktualisiert und an Lieferanten übermittelt. Neben internen Schulungen des Einkaufs gibt es auch für Lieferanten ein Schulungsangebot, das über die Website der Schaeffler Gruppe aufrufbar ist.
Auch wenn die Verwendung von Gefahrstoffen gesetzlich nicht verboten ist, strebt die Schaeffler Gruppe umweltfreundlichere Produkte an, wie u. a. in der EHS-Politik formuliert ist. Gegenwärtig wird die Materialzusammensetzung auf Projektebene verantwortet. Das Unternehmen unterstützt mit Informationen zu „Sunset Dates2)“ von Stoffen und Systemen für die Materialdeklaration.
Die Schaeffler Gruppe nutzt für die Deklaration von Inhaltsstoffen insb. das Internationale Materialdatensystem (IMDS) der Automobilindustrie. Dieses gilt verpflichtend, um Inhaltsstoffe von Zukaufprodukten und deren Werkstoffen auszuweisen. Weiterhin wird seit 2021 die SCIP3)-Datenbank der Europäischen Chemikalienkommission (ECHA) für die Deklaration von besonders besorgniserregenden Substanzen (SVHC) verwendet.Bestandteil des NFB Ende
Abfallmanagement
Bestandteil des NFB StartDie Produkte der Schaeffler Gruppe bestehen überwiegend aus Stahl und enthalten nur geringe Anteile an gefährlichen Stoffen. Sie können daher am Ende ihrer Nutzungsdauer zu Rohstahl eingeschmolzen werden.
An allen Standorten, an denen mehr als 25 Tonnen nichtgefährlicher Abfall oder zwei Tonnen gefährlicher Abfall pro Jahr anfallen, ist unabhängig von gesetzlichen Bestimmungen eine beauftragte Person für Abfall zu bestellen.
Neben der Kontrolle der Abfallentstehung, -sammlung und -entsorgung ist deren Aufgabe auch die Entwicklung und Einführung abfallarmer und umweltfreundlicher Verfahren. Dienstleistungsunternehmen für die Entsorgung werden entsprechend den Vorgaben des Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS)-Handbuches überprüft. Die Art und Häufigkeit der Überprüfung richten sich danach, ob das Dienstleistungsunternehmen gefährliche Abfälle, Schrotte oder nichtgefährliche Abfälle entsorgt.
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2022 |
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2021 |
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2020 |
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Abfallaufkommen, gesamt |
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175 |
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173 |
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davon ungefährlich |
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100 |
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89 |
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davon gefährlich |
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75 |
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84 |
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davon Abfälle zur Verwertung |
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128 |
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125 |
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davon Abfälle zur Beseitigung |
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47 |
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48 |
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Die Schaeffler Gruppe verfolgt das Ziel, Abfälle möglichst zu vermeiden. Wenn Abfälle nicht weiter reduziert werden können, sollen sie einer anerkannten Verwertung zugeführt werden. Bisher haben acht Standorte den Status 100 % Recycling erreicht, indem Abfälle einer Verwertung entsprechend geltendem Recht zugeführt werden. Die Schaeffler Gruppe strebt an, die Wiederverwertungsrate so zu steigern, dass keine produktionsbezogenen Abfälle mehr deponiert werden müssen. Für das weltweite Reporting und zur Dokumentation fast aller Abfallvorgänge arbeitet jeder produzierende Standort mit der gleichen Abfalldatenbank. Die Kategorisierung z. B. für gefährliche oder nichtgefährliche Abfälle folgt dabei den Definitionen der jeweiligen Länder.Bestandteil des NFB Ende
1) Das Thema Kreislaufwirtschaft wird im Rahmen der Circular Economy Strategie adressiert.
2) Ablauftermin, ab dem ein chemischer Stoff verboten oder limitiert wird.
3) Elektronische Datenbank der Europäischen Chemikalienagentur. Sie enthält Informationen über besonders besorgniserregende Stoffe in Erzeugnissen oder in komplexen Gegenständen, z. B. in Produkten.