Ressourceneffizienz und Umweltschutz

  • Die Schaeffler Gruppe nutzt zur operativen Steuerung ihrer Energie- und Umweltthemen ein Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS)-Managementsystem
  • Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, den Frischwasserbezug bis 2030 um 20 % zu reduzieren

Energie- und Umweltmanagement

Bestandteil des NFB StartZur unternehmensweiten operativen Steuerung ihrer Energie- und Umweltthemen unterhält die Schaeffler Gruppe ein Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS)-Managementsystem. Dieses basiert u. a. auf den energie- und umweltrelevanten Normen für Energiemanagement und für Umweltmanagement. Durch regelmäßige interne und externe Auditierungen sollen die Verbesserung des Energiemanagements und die Weiterentwicklung der Umweltleistung kontinuierlich sichergestellt werden. Hierzu zählen auch Maßnahmen zur Abfallvermeidung, Steigerung der Recyclingquote und Wahrung der Biodiversität.

Die Themen Umwelt und Energie der Schaeffler Gruppe werden über eine Matrixorganisation gesteuert. Lokale Umweltschutz- und Energiebeauftragte, Regionalkoordinatoren und die Experten der strategischen Fachabteilungen stehen zu diesen Themen in regelmäßigem Austausch. Zur Planung, Bewertung und Steuerung der Umweltmaßnahmen werden Leistungsindikatoren eingesetzt. Handlungsbedarf und Maßnahmen werden regelmäßig mit dem Vorstand der Schaeffler AG erörtert und beschlossen.

Durch die lokalen EHS- und Energiebeauftragten wird mind. einmal im Jahr ein Managementreview mit der Standortleitung durchgeführt. Dabei werden u. a. mögliche neue Ziele sowie der Status bereits begonnener Projekte besprochen und dokumentiert. Ergänzt werden diese durch regelmäßige Chancen- und Risikobetrachtungen. Um eine einheitliche Ausrichtung des Umwelt- und Energiemanagements zu gewährleisten, veranstaltet das Unternehmen alle drei bis fünf Jahre EnEHS-Konferenzen mit allen EHS- und Energiebeauftragten.

Werke mit Umweltmanagementsystem

 

 

2022

 

2021

 

2020

Abdeckungsgrad
EMAS-Zertifizierung in %1)

 

99,2

 

98,5

 

98,6

Abdeckungsgrad
ISO 14001-Zertifizierung in %1)

 

100

 

100

 

99,5

Abdeckungsgrad
ISO 50001-Zertifizierung in %1)

 

100

 

100

 

99,3

1)

Bezogen auf Mitarbeitende der Werke.

Darüber hinaus hat die Schaeffler Gruppe seit mehr als 25 Jahren das Umweltmanagementsystem weltweit etabliert. Mit diesem System wird die Umweltleistung stetig verbessert und gutachterlich bewertet. Ein wesentlicher Schlüsselindikator ist die Biodiversität. Zur Ermittlung einer Kennzahl im Rahmen des Managementsystems erhebt das Unternehmen an den Standorten erweiterte Flächendaten und beschreibt konkrete Anforderungen hinsichtlich Biodiversität. Um Biodiversität bewerten und messen zu können, wurden im Berichtszeitraum Definitionen und Kriterien erarbeitet. Diese wurden in das für alle Schaeffler Standorte gültige EnEHS-Handbuch, in dem die Anforderungen der zugrundeliegenden Managementsysteme (EMAS, ISO 14001, ISO 45001 und ISO 50001) beschrieben sind, aufgenommen.

Die Freigabe des aktualisierten Handbuches ist für das erste Halbjahr 2023 geplant. Die Umsetzung ist von den Standorten bis Ende des zweiten Halbjahrs 2023 abzuschließen.Bestandteil des NFB Ende

EMAS-Jubiläum

Das Eco-Management and Audit Scheme () wurde 1993 von der Europäischen Union entwickelt und ist ein Gemeinschaftssystem aus Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung für Organisationen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Vier Jahre später wurde Herzogenaurach 1997 als erster Standort der Schaeffler Gruppe nach bestandenem Audit in das EMAS-Register bei der Europäischen Kommission aufgenommen. 2001 legten dann nahezu alle Standorte der Schaeffler Gruppe weltweit die Validierung nach EMAS ab. Auch 25 Jahre nach der Einführung in Herzogenaurach sind nahezu alle Schaeffler Produktionsstandorte erfolgreich nach EMAS validiert und werden dadurch nach weltweit vergleichbaren Umweltschutzstandards beurteilt. Wie Umweltschutzmaßnahmen an Schaeffler Standorten weltweit erfolgreich umgesetzt werden, sehen Sie an drei ausgewählten Beispielen.

Sorocaba (Brasilien)


Dem Standort Sorocaba gelingt seit 2019 das Ziel „Zero Waste to Landfill“ zu erreichen. Das bedeutet, der Abfall muss nicht mehr auf Deponien entsorgt werden.

Schweinfurt (Deutschland)


Die Wiederaufbereitung von Wälzlagern spart bis zu mehr als 80 % CO2 im Vergleich zu neuen Lagern.

Taicang (China)


Am Standort Taicang wird durch eine spezielle Aufbereitung bis zu 95 % des industriellen Abwassers aufbereitet. Dies führt zu einer Einsparung von Frischwasser von rund 28.000 Tonnen pro Jahr.

Wassermanagement

Bestandteil des NFB StartWasser wird an den Schaeffler Standorten v. a. als Sanitär- und Sozialwasser, Kühlwasser und Wasser für industrielle Anwendungen verwendet. Das Thema Wasser ist in das Schaeffler Risikomanagementsystem integriert, um z. B. Klimawandelfolgen zu identifizieren und entsprechend zu reagieren. Der Risikoansatz berücksichtigt dabei sowohl die Verfügbarkeit wie auch Qualität, Reputationsrisiken und regulatorische Entwicklungen.

Die Schaeffler Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, den Frischwasserbezug ggü. 2019 um 20 % bis 2030 zu reduzieren. Darüber hinaus sollen wasserbezogene Produktionsrisiken durch eine systematische Verringerung der Wasserabhängigkeit reduziert werden. Anhand der Ergebnisse des World Research Institutes (WRI) wurden Fertigungsstandorte identifiziert, die in Gegenden mit hoher oder extrem hoher Wasserknappheit liegen. Für diese wurden vielfältige Projekte geplant, um die Wasserbezug zu reduzieren sowie entnommenes Wasser durch geeignete Kreislaufsysteme und Aufbereitungsanlagen wie Wasserverdampfer mehrfach nutzen zu können.

Frischwasserbezug in Tausend m3

 

 

2022

 

2021

 

2020

Frischwasserbezug, gesamt1)

 

5.560

 

5.618

 

5.034

davon Oberflächenwasser2)

 

165

 

159

 

davon Grundwasser1) 2)

 

2.300

 

2.209

 

davon Wasser von Dritten1) 2)

 

3.095

 

3.250

 

1)

Wert 2021 wurde angepasst.

2)

Kennzahl erstmalig 2021 berichtet.

Der Frischwasserbezug betrug im Berichtsjahr 5.560 Tsd. m3 (Vj.: 5.618 Tsd. m3)1) und reduzierte sich damit um rd. 1,0 %. Dies ist u. a. auf umgesetzte Wassersparmaßnahmen zurückzuführen. Meerwasser oder produziertes Wasser wird nicht entnommen. Bei der Herstellung von Schaeffler Produkten wird kein Wasser verbraucht, da entnommenes Wasser nach Aufbereitung entweder intern im Kreislauf geführt oder an Dritte ausgeleitet wird.

Seit 2022 bündelt die Schaeffler Gruppe alle relevanten Ressourcen in einem Programm zur Reduzierung des Frischwasserbezugs mit einem globalen interdisziplinären Team. Ziel ist es, zwischen 2022 und 2030 Wassersparmaßnahmen zu identifizieren und zu implementieren, um den Frischwasserbezug ggü. 2019 um 20 % ab dem Jahr 2030 zu reduzieren.

29 umgesetzte und extern verifizierte Wassersparmaßnahmen im Jahr 2022 werden ab 2023 zu jährlichen Einsparungen von mind. 192,7 Tsd. m3 führen. Dazu wurden u. a. Verdampferanlagen installiert, um die Abwassermengen zu reduzieren und das Kondensat für andere Prozesse wiederzuverwenden. Auch die Optimierung von Produktionsanlagen und -prozessen gehörte zu den umgesetzten Maßnahmen wie z. B. die Kreislaufführung von aufbereitetem Kühlwasser in Kühltürmen.

An allen Standorten mit industriellen Abwässern und großen Abwassermengen, die z. B. beim Galvanisieren oder bei der Nadelherstellung anfallen, sind Anlagen für die Aufbereitung bis hin zu annähernd vollständiger Recyclingführung vorhanden. Dafür werden verschiedene Technologien wie Verdampfungstechnik, Membranfiltration, Ionentauscheranlagen sowie chemische und physikalische Verfahren zur Behandlung angewandt. Wo dies nicht möglich ist, werden die Abwässer gem. geltender Vorschriften aufbereitet und in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.

Durch die jeweiligen Betreiber müssen für den Gewässerschutz relevante Anlagen grundsätzlich so betrieben werden, dass eine Verunreinigung von Gewässern und Boden nicht zu befürchten ist. Sollte es dennoch zu einem Austritt von Flüssigkeiten oder einer unbeabsichtigten Verschmutzung kommen, werden diese unverzüglich behoben. Abhängig vom Schadensausmaß werden unter gutachterlicher Aufsicht und in Absprache mit den örtlichen Behörden Begehungen vor Ort durchgeführt. Je nach Ergebnis der Untersuchungen werden anschließend weitere Maßnahmen festgelegt.Bestandteil des NFB Ende

1) Wert 2021 wurde angepasst.

Sustainable Development Goals (SDGs)
Im Rahmen der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen (UN) 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) erarbeitet. Diese umfassen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
Sustainable Development Goals (SDGs)
Im Rahmen der Agenda 2030 haben die Vereinten Nationen (UN) 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (engl. Sustainable Development Goals, SDGs) erarbeitet. Diese umfassen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte.
ISO 50001 (Energiemanagement)
Global anerkannte Norm zur Steigerung der Energieeffizienz. Durch das weltweite Energiemanagement werden die Ressourcen zur Analyse und Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen bereitgestellt sowie die Versorgungssicherheit erhöht und die Energiekosten optimiert. Die ISO 50001 wird von Kundenseite sowie in Europa durch den Gesetzgeber verpflichtend vorgegeben.
ISO 14001 (Umweltmanagement)
Die Schaeffler Gruppe wird in Verbindung mit EMAS auch nach der internationalen Norm ISO 14001 (Umweltmanagement) zertifiziert. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, die Umweltperformance kontinuierlich zu steigern.
Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)
Das Eco-Management and Audit Scheme ist ein Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und -betriebsprüfung, nach deren Anforderungen Standorte der Schaeffler Gruppe geprüft werden und darüber ihre Umweltleistung sichtbar machen.
Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)
Das Eco-Management and Audit Scheme ist ein Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und -betriebsprüfung, nach deren Anforderungen Standorte der Schaeffler Gruppe geprüft werden und darüber ihre Umweltleistung sichtbar machen.

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