Energiemanagement und Emissionen
Schaeffler unterstützt das Ziel der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf unter 2° beziehungsweise 1,5° Celsius zu begrenzen. Das Unternehmen leistet einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels, indem Energie, die zur Entwicklung und Produktion eingesetzt wird, möglichst effizient genutzt wird.
Mehr Effizienz durch datenbasierte Steuerung
Die unternehmensweite Messung und Steuerung der Energieverbräuche bildet dafür die Basis. Daher führt Schaeffler im Rahmen des „Energy, Environment, Health and Safety (EnEHS)“-Managements seit 2013 schrittweise ein Energiemanagementsystem gemäß ISO 50001 ein. 2018 erreichte der Abdeckungsgrad1) dieses Systems 85,8 % (Vj.: 85,2 %). Interne EnEHS-Spezialisten und Auditoren überwachen die Wirksamkeit der Effizienzmaßnahmen mithilfe eines standardisierten, weltweiten Energiedatenmanagementsystems.
Im Jahr 2018 stiegen die absoluten CO2-Emissionen 2) 3) (der Kategorien Scope 1 und Scope 2) der Schaeffler Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 3,7 % von 1.409.388 auf 1.461.790 Tonnen CO2. Die Entwicklung der absoluten CO2-Emissionen korrespondiert mit dem Unternehmenswachstum. Schaeffler wird den Anstieg der CO2-Emissionen künftig jedoch vom Wachstum entkoppeln. Zudem baut das Unternehmen seine Energieeffizienzmaßnahmen aus und setzt beim Energiebezug auf nachhaltigere Alternativen.
Im Zuge der Neuorganisation des Nachhaltigkeitsbereichs arbeitet Schaeffler seit Jahresbeginn 2019 intensiv daran, entsprechende neue Reduktionsziele aufzustellen.
Mehr zu der neuen Organisation finden Sie im Kapitel Strategie und Nachhaltigkeitsmanagement.
Die im letzten Jahr berichteten Klima- und Umweltziele wurden zurückgenommen – mit Ausnahme des Ziels zum Abfallmanagement.
Siehe Material- und Ressourceneffizienz.
Die Klimaschutzaktivitäten des Unternehmens sollen künftig auf einer verbesserten Datenbasis forciert werden. Diese Ambitionen beziehen sich auch auf die Energieverbräuche und Emissionen, die jenseits der eigenen Werke und Fahrzeuge aufgrund der Geschäftstätigkeit von Schaeffler entstehen.
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2018 |
2017 |
2016 |
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Abdeckungsgrad ISO 50001-Zertifizierung in %1) |
85,8 |
85,2 |
83,7 |
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Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Kategorien |
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Gesamtenergieverbrauch in GWh2) |
3.367 |
3.233 |
3.119 |
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Stromverbrauch in GWh |
2.365 |
2.339 |
2.255 |
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Erdgasverbrauch in GWh |
876,7 |
798,0 |
742,0 |
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Heizölverbrauch in l |
880.462 |
748.143 |
850.959 |
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Fernwärmebezug in MWh |
63.429,6 |
67.393,0 |
69.414,0 |
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Propan-/LPG-Verbrauch in t |
4.097,9 |
3.938,0 |
3.401,0 |
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Treibhausgasemissionen in t CO2 |
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Gesamt3) 4) 5) |
1.461.790 |
1.409.388 |
1.474.864 |
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Scope 13) 4) |
193.708 |
175.635 |
163.828 |
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Scope 2 „location based“3) 4) |
1.268.082 |
1.233.752 |
1.311.036 |
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Scope 2 „market based“4) 6) |
851.916 |
833.350 |
937.839 |
Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz
Bereits heute bringt Schaeffler ein breites Spektrum verschiedener Effizienztechnologien zum Einsatz: Es reicht von stromsparender LED-Beleuchtung für Produktionsstraßen, Betriebsräume und Freiflächen über moderne Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung und einer effizienten Kältetechnik in Verwaltungs-, Werkstatt- und Lagerbereichen bis hin zu Pufferspeichern, die es ermöglichen, Abwärme und -kälte zeitversetzt zu nutzen. Im Rahmen der globalen, internen „Energy, Environment, Health & Safety (EnEHS)“-Konferenz im Jahr 2018 wurden mögliche Pilotstandorte beurteilt: Dort sollen Maßnahmen wie diese gebündelt werden, um die Treibhausgasemissionen von Schaeffler weiter zu reduzieren. Im Nachgang fiel die Auswahl auf drei Pilotstandorte in Brasilien, Frankreich und Spanien. An der Konferenz beteiligten sich etwa 300 Fachleute der Bereiche EnEHS und Instandhaltung aus allen Regionen. Um eine einheitliche Ausrichtung des Umwelt- und Energiemanagements zu gewährleisten, veranstaltet Schaeffler alle drei bis fünf Jahre derartige Konferenzen. Zusätzlich werden in kürzeren Abständen Regionalkonferenzen durchgeführt.
Am Logistikstandort Kitzingen wurde 2018 eine Photovoltaikanlage mit einer Normleistung von 750 kWp in Betrieb genommen. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Strompreise und der erwartbaren Leistung der Anlagen wird damit gerechnet, dass die Anschaffungskosten innerhalb von sieben Jahren amortisiert sind. Am Standort Pune, Indien, wurde eine weitere PV-Anlage mit vergleichbarer Leistung installiert.
Das Wissen der Mitarbeiter für den Klimaschutz und Energieeffizienz nutzen
Schaeffler setzt beim Klimaschutz auch auf das persönliche Engagement seiner Mitarbeiter. Die Beschäftigten werden von den Energie- und Umweltbeauftragten regelmäßig für das Thema sensibilisiert. An den Produktionseinrichtungen finden sich, wo sinnvoll, Hinweise auf Energiesparpotenziale. Allein durch eine konsequente Nutzung des Ruhemodus lässt sich zu Zeiten, in denen die jeweilige Maschine nicht gebraucht wird, der Energieverbrauch um 5 bis 30 % reduzieren.
Mit der deutschlandweit angebotenen Zusatzausbildung zum „Energie-Scout“ führt das Unternehmen auch seine Auszubildenden – als Fachkräfte von morgen – an das Thema Energieeffizienz heran.
An den Standorten gibt es unterschiedliche Angebote, um den Wissenstransfer und Austausch zu den Themen Energieeffizienz und Klimaschutz zu fördern. Ein Beispiel ist der Energietag am Standort Schweinfurt, der im Januar 2018 zum zweiten Mal stattfand. Mit Experteninterviews und Kurzvorträgen wurden die dortigen Mitarbeiter über die Herausforderungen des Klimawandels informiert. An Experimentierstationen hatten sie die Möglichkeit, physikalische Zusammenhänge nachzuvollziehen. Zudem diskutierten die Teilnehmer intensiv über betriebliche Einsparmöglichkeiten und die Potenziale der Elektromobilität.
An verschiedenen Schaeffler-Standorten fanden 2018 Aktionen zum weltweiten „Earth Day“ statt, der seit 1970 regelmäßig am 22. April begangen wird: In Singapur wurden für eine Stunde in allen Büros die Lichter abgeschaltet, um auf die Notwendigkeit des Klimaschutzes hinzuweisen. Darüber hinaus veranstaltete die Zentrale in Herzogenaurach zwei Projekttage zum Thema Biodiversität für fast 500 Grundschüler der Jahrgangsstufen zwei, drei und vier. Sie erfuhren dort Grundlegendes über die Haltung von Honigbienen und konnten unter fachlicher Anleitung einen Blühstreifen anlegen.
1) Bezogen auf Mitarbeiter.
2) Die Berechnung der Treibhausgasemissionen erfolgt nach den Emissionsfaktoren des VDA (2017) und der Probas Datenbank des Umweltbundesamtes. Berücksichtigte Emissionsquellen: Scope 1 (Erdgas, Heizöl, Propan) und Scope 2 (Strom, Fernwärme).
3) Summe Scope 1 und Scope 2 („location based“).