Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Physische und psychische Leistungsfähigkeit sowie Motivation der Mitarbeitenden sind zentral für den Unternehmenserfolg
  • Betriebliches Gesundheitsmanagement () und Arbeitsschutz sind hierfür die Basis – auch in Ländern, in denen es keine staatlichen Regularien gibt

Gesundheit aktiv fördern

Bestandteil des GNFK StartDer Schaeffler Gruppe ist die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden wichtig. Im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes werden arbeitsbedingte Gefährdungen identifiziert, um Krankheits- und Unfallrisiken abzubauen. Der ganzheitliche Ansatz des Arbeits- und Gesundheitsschutzes verbessert dazu gleichermaßen die Arbeitssituation wie auch die Führungs- und Unternehmenskultur. Gesundheitsprogramme gehen über gesetzliche Anforderungen hinaus. So kommt das Unternehmen nicht nur der sozialen Verantwortung nach, sondern unterstützt auch die bestmögliche Leistungsfähigkeit. Gleichzeitig steigert das gestärkte Gesundheitsbewusstsein die langfristige Wettbewerbsfähigkeit.

Dazu fördert die Schaeffler Gruppe die persönliche Befähigung über präventive Gesundheitsprogramme und sensibilisiert für gesundheitsgerechtes und sicheres Verhalten. Dies geschieht u.a. in Workshops zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen und durch persönliche Beratung am Arbeitsplatz. Alle Mitarbeitenden können während und außerhalb ihrer Arbeitszeit verschiedene Schulungen und Kursangebote nutzen.

Zuständig für das Betriebliche Gesundheitsmanagement () und den Arbeitsschutz ist der Leiter Arbeitsmedizin und -sicherheit, der organisatorisch dem Vorstandsressort Personal zugeordnet ist. Das basiert auf der Rahmenleitlinie der Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union. Zur Sicherung der einheitlichen Qualität an allen Standorten wurde der BGM-Leitfaden erarbeitet. Dieser dient als Grundlage des gesundheitsorientierten Handelns für -Beauftragte aller Standorte. Das Gesundheitsmanagement und betriebliche Anforderungen an dieses sind außerdem im konzernweiten -(Energy, Environment, Health and Safety-)Management-Handbuch enthalten. Jeder Standort hat demnach eine benannte BGM-beauftragte Person, welche die Thematik operativ vertritt.

Um geeignete Verbesserungsmaßnahmen der Gesundheit zu identifizieren, wird der aktuelle Gesundheitszustand u.a. anhand von Befragungen der Belegschaft und aus Gesundheitsberichten der Krankenkassen analysiert. Auf Grundlage dieser Analysen sowie der spezifischen standortbezogenen Anforderungen erarbeitet das lokale Management gemeinsam mit den Arbeits- und Gesundheitsschutzbeauftragten die jährliche BGM-Planung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Implementierung nachhaltiger Maßnahmen.Bestandteil des GNFK Ende

Anerkennung in Gold bei der Bundesinitiative Gesunde Unternehmen

Für den Erhalt und die kontinuierliche Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Beschäftigten hat die Schaeffler Gruppe in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Projekten und Maßnahmen umgesetzt. Die Wirksamkeit und der innovative Ansatz der Projekte wurden 2020 von der Bundesinitiative Gesunde Unternehmen ausgezeichnet.

Pragmatische Lösungen in Krisenzeiten

Das Jahr 2020 hat v.a. das Thema Digitalisierung im Gesundheitsmanagement beschleunigt. Verantwortung und Fürsorge enden bei der Schaeffler Gruppe nicht am Werkstor. Als einer der ersten Großkonzerne entwickelte das Unternehmen bereits 2018 eine Online-Plattform mit dem Schwerpunkt Gesundheit für alle Mitarbeitenden. Der sogenannte Schaeffler Health Coach (SHC) ist in Deutschland als App- und Desktop-Version auf privaten und geschäftlichen Medien nutzbar. Das Portal sensibilisiert für Gesundheitsthemen, vermittelt Tipps und Tricks im Alltag und bietet attraktive Angebote, die direkt über die Plattform gebucht werden können. Das Tool bietet außerdem vielfältige Optionen, Applikationen und täglich wechselnde Kurzfilme. Ergänzt wird dieser Ansatz der Telemedizin von Ärzten und Gesundheitsspezialisten. Eine weitere Besonderheit des SHC ist die Standortspezifik. Zwar werden zentrale Informationen aus dem globalen BGM-Team in den Coach eingespielt, jedoch haben Standortbeauftragte auch die Möglichkeit, individuelle Angebote nur für den eigenen Standort sichtbar zu machen.

Die implementierten digitalen Strukturen sind ein Alleinstellungsmerkmal des systematischen BGMs der Schaeffler Gruppe und eine Innovation, die sich gerade zu Zeiten von Corona als wichtiger Baustein bewährt hat. So wurden analoge Maßnahmen zeitnah und ohne viel Mehraufwand in digitale Angebote umgewandelt oder langfristige analoge Projekte mit digitalen Angeboten ver-zahnt. Ein Erfolg, den die statistischen Auswertungen und positive Rückmel-dungen belegen. Die aktuelle Situation wurde für weitere Verbesserungen genutzt. Kurzfristig konnte mit dem ersten Lockdown ein Online-Trainingsprogramm für alle funktionellen Sportarten integriert werden. Mitar-beitende hatten die Möglichkeit, von zu Hause u.a. an kompletten Yoga-, Thai-Chi-, Funktional- und Pilates-Kursen teilzunehmen. Dieses „digitale Fitness-studio” wird nun weltweit angeboten. Ergänzend gab es verschiedene digitale Workshops, Schulungen und Vorträge.

Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren

Bestandteil des GNFK StartUm Belastungen am Arbeitsplatz wirksam zu reduzieren, setzt die Schaeffler Gruppe auf Maßnahmen, die auf bestimmte Zielgruppen, Handlungsfelder sowie allgemeine Themen abgestimmt sind. Auch für den Erhalt und die kontinuierliche Verbesserung der psychischen, kognitiven und physischen Leistungsfähigkeit wurden zahlreiche Projekte und Maßnahmen umgesetzt.

  • Besonders hervorzuheben ist das Projekt „Schaeffler Health und Ergo Scout“. Das je Standort durchgeführte Ergonomie-Projekt senkt Krankschreibungen infolge von Muskelskelett-Erkrankungen deutlich. Der Fokus liegt auf der Verhaltensprävention von Mitarbeitenden.
  • In einem weltweit verfügbaren Arbeitsplatzkataster werden physische, organisatorische sowie Belastungen durch die Arbeitsumgebung ermittelt und sichtbar gemacht. Für Mitarbeitende mit gesundheitlichen Einschränkungen können durch ein Matching-Verfahren passende Arbeitsplätze ermittelt werden, um so die Wiedereingliederung positiv zu fördern.
  • „Fit4Shift“ wird gezielt für Schichtpersonal angeboten. In Tagesworkshops werden Mitarbeitende auf schichtspezifische Probleme und deren Prävention aufmerksam gemacht.Bestandteil des GNFK Ende

Weltweit einheitlich hohe Arbeitsschutzstandards

99,7 %

Abdeckungsgrad der Produktionsstandorte nach ISO 450011)

Bestandteil des GNFK StartUm gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und unternehmenseigene Prozesse und Standards zum Arbeitsschutz weiterzuentwickeln, nutzt die Schaeffler Gruppe ein umfassendes -(Energy, Environment, Health and Safety-)Managementsystem. Dieses berücksichtigt u.a. internationale Arbeitsschutzstandards und wird konzernweit nach der Norm ISO 45001 auditiert. Audits, die 2020 nicht vor Ort stattfinden konnten, wurden digital durchgeführt. Mithilfe der Microsoft Hololens war es möglich, Werksbegehungen digital zu begleiten. Vor-Ort-Begehungen wurden auf das Mindeste reduziert und unter Einhaltung der geltenden Vorgaben durchgeführt. Der Abdeckungsgrad1) nach der Norm ISO 45001 beträgt 99,7 % (: 99,0 %) und wirkt sich nicht nur auf die eigene Belegschaft aus, sondern z.B. auch auf Dienstleister, die an einem Schaeffler Standort arbeiten.

Gem. dem -Managementsystem sind alle Führungskräfte und Mitarbeitenden dazu aufgefordert, sich an die Vorgaben zum Arbeitsschutz zu halten. Sie sind dazu angehalten, unsichere Situationen oder Gefährdungen ihren Vorgesetzten zu melden. Führungskräfte werden bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung von Spezialisten der Arbeitssicherheit an den jeweiligen Produktionsstandorten beraten. Die Ergebnisse der Gespräche werden regelmäßig mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern besprochen. Falls notwendig werden weitere Maßnahmen abgestimmt. Auf diese Weise wird das EnEHS-Managementsystem kontinuierlich weiterentwickelt.

Die Schaeffler Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsunfälle jährlich um durchschnittlich 10 % zu senken. Im Berichtszeitraum konnte die Unfallrate ()2) auf 4,6 reduziert werden (: 5,2) und damit das jährliche Reduktionsziel von 10 % im vierten Jahr in Folge übertroffen werden.Bestandteil des GNFK Ende

Arbeitssicherheit

10 % durchschnittliche jährliche Verringerung der Unfallrate () bis 2024

SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen
Arbeitssicherheit Ziel (Tortendiagramm)

Um diesen positiven Trend weiterhin zu erhalten und das strategische Ziel zu erreichen, wurde das Projekt „Safe Work@Schaeffler“ initiiert. Hierfür wurden mit einem differenzierten Ansatz Handlungsschwerpunkte und Fokuswerke identifiziert. Durch Sicherheitsbewertungen und Sensibilisierungs-Workshops werden innerhalb des Projekts werksspezifische Maßnahmen entwickelt, um das Bewusstsein bzgl. Arbeitssicherheit zu stärken und somit langfristig Arbeitsunfälle zu reduzieren. Aufgrund des Einflusses der Coronavirus-Pandemie wurde die Umsetzung in den ersten Pilotwerken auf das Jahr 2021 verschoben.

Mehr Informationen zur Arbeitssicherheit in der Lieferkette im Kapitel Mindestanforderungen an Lieferanten.

Arbeitsschutz in Zeiten der Coronavirus-Pandemie

Aufgrund der Coronavirus-Ausbreitung in China wurden bereits im Januar 2020 Krisenstäbe in allen Regionen einberufen. Ein zusätzlicher zentraler Krisenstab stimmte sich mit dem Vorstand anfangs täglich zu aktuellen Entwicklungen ab.

Im Vordergrund stand dabei die Gesundheit aller Mitarbeitenden. Um das Infektionsgeschehen so gering wie möglich zu halten, wurde ein mehrstufiger, risikobasierter Pandemieplan mit über 150 Einzelmaßnahmen erstellt und kontinuierlich angepasst. Dazu wurden u.a. alle Arbeitsplätze hinsichtlich der Infektionsgefahr bewertet und nach Vorgaben der geltenden Abstands- und Hygieneregeln umgestaltet. Ein umfassendes Kommunikationskonzept stellte sicher, dass alle Mitarbeitenden über verschiedene Medien erreicht wurden. Die täglichen Informationen enthielten neueste Entwicklungen, aktuelle Maßnahmen und den Infektionsstand. Im Rahmen des Konzeptes wurden zudem überarbeitete Hygiene-Standards weltweit verpflichtend kommuniziert.

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Coronavirus-Infektionen am Arbeitsplatz

Ab März 2020 wurden Kapazitäten der Schaeffler Gruppe so eingesetzt, dass lokale Verdachtsfälle frühzeitig getestet werden konnten. Seit Oktober bietet das Unternehmen darüber hinaus allen Mitarbeitenden der europäischen Standorte Schnelltests an. So konnte sichergestellt werden, dass 2020 keine Coronavirus-Infektionen am Arbeitsplatz erfolgte.

Mehr Informationen zum Schaeffler Krisenmanagement.

1) Bezogen auf Mitarbeitende der Produktionsstandorte.

2) Messgröße: Lost Time Injury Rate, = Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden. Mitarbeitende inkl. Aushilfen, Personen in Ausbildung und Praktikum.

3) Das gesetzte Zwischenziel für 2020 von 4,7 wurde übertroffen.

BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
BGM
Abkürzung für „Betriebliches Gesundheitsmanagement“.
EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Vj.
Abkürzung für „Vorjahr“.
EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
LTIR
Abkürzung für „Lost Time Injury Rate“: Standardkennzahl zur Erfassung der Arbeitsunfälle; definiert als Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.
Vj.
Abkürzung für „Vorjahr“.
LTIR
Abkürzung für „Lost Time Injury Rate“: Standardkennzahl zur Erfassung der Arbeitsunfälle; definiert als Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.
LTIR
Abkürzung für „Lost Time Injury Rate“: Standardkennzahl zur Erfassung der Arbeitsunfälle; definiert als Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.

UNGC