Material- und Ressourceneffizienz

  • Zentraler Anspruch der Schaeffler Gruppe ist es, Ressourcen sparsam zu nutzen
  • Bei der Gestaltung von Produktionsprozessen wird der Material- und Energiebedarf frühzeitig berücksichtigt

Abfälle vermeiden

Bestandteil des GNFK StartAn allen Standorten, an denen mehr als 25 Tonnen nichtgefährlicher Abfall oder zwei Tonnen gefährlicher Abfall pro Jahr anfallen, ist unabhängig von gesetzlichen Bestimmungen eine beauftragte Person für Abfall zu bestellen. Neben der Kontrolle der Abfallentstehung, -sammlung und -entsorgung ist deren Aufgabe auch die Entwicklung und Einführung abfallarmer und umweltfreundlicher Verfahren. Dienstleistungsunternehmen für die Entsorgung werden entsprechend den Vorgaben des -Handbuches überprüft. Die Art und Häufigkeit der Überprüfung richten sich danach, ob das Dienstleistungsunternehmen gefährliche Abfälle, Schrotte oder nichtgefährliche Abfälle entsorgt.

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Standorte mit Status 100 % Recycling

Abfälle sollen in erster Linie vermieden werden. Wenn Abfall nicht weiter reduziert werden kann, soll er einer anerkannten Verwertung zugeführt werden. Bisher haben vier Standorte den Status „100 % Recycling" erreicht, indem Abfälle einer Verwertung entsprechend geltendem Recht zugeführt werden.

Ein weiteres Ziel ist es, die Wiederverwertungsrate so zu steigern, dass keine produktionsbezogenen Abfälle mehr deponiert werden müssen. Angestrebt wird hier eine Verwertungsquote von 95 %, über alle Abfallfraktionen hinweg. Für das weltweite Reporting und zur Dokumentation fast aller Abfallvorgänge arbeitet jeder produzierende Standort mit der gleichen Abfalldatenbank.Bestandteil des GNFK Ende

Modernste Technologien einsetzen

Mit der Reparatur und Aufbereitung gebrauchter Komponenten lassen sich wertvolle Ressourcen einsparen und Kosten senken. Deshalb bietet die Schaeffler Gruppe ihren Kunden maßgeschneiderte Produkte und Dienste an. Durch den Einsatz von Simulationstechnik und „Virtual Engineering“ trägt das Unternehmen zur Materialeffizienz bei. Viele Versuchsreihen für Produktanpassungen führt das Unternehmen inzwischen virtuell durch und erwartet, durch die sog. (Additive Manufacturing, AM) Materialien einsparen und Ressourcen schonen zu können. Das auch als 3D-Druck bezeichnete Fertigungsverfahren umfasst zahlreiche Technologien, die Fertigungsprozesse mit Metall und Kunststoff vereinfachen. AM beschleunigt das Design der Fertigungsabläufe und eignet sich besonders zur flexiblen Fabrikation von Kleinserien. Der bei klassischen Prozessen wie der Zerspanung anfallende Abfall in Form von Spänen entfällt nahezu vollständig. Jährlich produziert das Unternehmen per AM in Herzogenaurach mehr als 5.000 Teile.

Bewährte Verfahren überdenken

Auch beim Thema Werkzeugtechnologien arbeitet die Schaeffler Gruppe an neuen Lösungen. Der bisher energieintensive Schmiedeprozess wurde bei einigen Halbzeugen bereits auf Kaltumformung umgestellt. Diese Produktionsweise vermeidet neben verschiedenen Nachfolgeprozessen auch CO2-Emissionen und erhöht die Materialeffizienz.

Wasser sparen in der Produktion

Bestandteil des GNFK StartDie Verknappung der globalen Wasserressourcen schreitet stetig voran. Um auf möglichen Wassermangel einiger Regionen reagieren zu können, wurde das Thema Wasser in das Schaeffler Risikomanagement integriert. Anhand der Ergebnisse des World Research Institutes (WRI) wurden die Fertigungsstandorte lokalisiert, die in Gegenden mit hoher Wasserknappheit liegen. Für diese wurden vielfältige Projekte geplant, um die Wasserentnahme zu reduzieren sowie entnommenes Wasser durch geeignete Kreislaufsysteme und Aufbereitungsanlagen mehrfach nutzen zu können.

Auch bei der Planung neuer wasserintensiver Anlagen achten Entwickelnde u.a. darauf, entsprechende Installationen vorzusehen. Bestehende Betriebsstätten werden nach technischer und wirtschaftlicher Prüfung ebenfalls nachgerüstet. Die Anlagen bereiten das industrielle Abwasser so auf, dass dieses in die öffentliche Kanalisation eingeleitet oder wiederverwendet werden kann. Die Mindeststandards für die Rückführung von Wasser werden von den lokalen Behörden vorgegeben. Unabhängige Labore kontrollieren die Einhaltung der Einleitwerte regelmäßig.

Wasserbezogene Produktionsrisiken sollen durch eine systematische Verringerung der Wasserabhängigkeit reduziert werden. Aus diesem Grund wurde im Berichtsjahr ein langfristiges Ziel zur Reduzierung des Frischwasserbezugs um 20 % bis 2030 verabschiedet. Der Wasserbezug1) hat sich von 5.783.781 m3 deutlich um rd. 16 % auf 4.957.818 m3 reduziert. Dies ist u.a. bedingt durch Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Ein erfolgreiches Beispiel ist das Werk in Taicang (China). Im Rahmen des Galvanisierungsprozesses der dortigen Beschichtungsanlagen entstehen große Mengen an Abwasser. Zur Wiederverwendung dieses Abwassers wurden dort in einer Galvanikanlage Vakuumverdampfungsanlagen mit Membranfiltern installiert, die Schadstoffe aus dem Wasser herausfiltern. Damit wird eine Recyclingrate von annähernd 90 % erreicht.

Frischwasserbezug

Reduzierung des Frischwasserbezugs um 20 % bis 2030

SDG 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Wasserbezug Ziel (Tortendiagramm)

Durch die jeweiligen Betreiber müssen gewässerschutzrelevante Anlagen grundsätzlich so betrieben werden, dass eine Verunreinigung von Gewässern und Boden nicht zu befürchten ist. Sollte es dennoch zu einem Austritt von Flüssigkeiten oder einer unbeabsichtigten Verschmutzung kommen, werden diese unverzüglich behoben. Abhängig vom Schadensausmaß werden unter gutachterlicher Aufsicht und in Absprache mit den örtlichen Behörden Erkundungsmaßnahmen durchgeführt. Je nach Ergebnis der Untersuchungen werden anschließend weitere Maßnahmen festgelegt.Bestandteil des GNFK Ende

1) Wasserbezug enthält Stadt- und Eigenwasser.

EnEHS
Abkürzung für „Energy, Environment, Health and Safety“: Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Additive Fertigung
Prozess, bei dem auf Basis von digitalen 3D-Konstruktionsdaten durch das Ablagern von Material – das z. B. als feines Pulver vorliegt – Schicht für Schicht ein Bauteil aufgebaut wird.