Material Compliance

  • Prozesse zur verantwortungsvollen Beschaffung von Mineralien aus Konflikt- und Hochrisikogebieten werden fortlaufend verbessert und ausgebaut
  • Beitritt zur Initiative for Responsible Mining Assurance – IRMA

Umfassende Materialanforderungen

Bestandteil des GNFK StartDie Schaeffler Gruppe verfolgt das Ziel, dass alle relevanten Vorgaben für verwendete Werkstoffe und Substanzen eingehalten und bei der Lieferantenauswahl berücksichtigt werden. Dazu arbeitet der Fachbereich Material eng mit dem Einkauf für Produktionsmaterial zusammen. Hierfür werden die für die Schaeffler Gruppe relevanten Gesetze, öffentliche Normen und Kundenanforderungen regelmäßig auswertet und Kriterien abgeleitet, die bei der Lieferantenauswahl zu berücksichtigen sind. Die Materialanforderungen gelten u. a. für chemische Stoffe, Zukaufteile sowie Verpackungen und Werkstoffe in Fertigungsprozessen und Erzeugnissen.

Andreas Schick, Vorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf (Foto)

Wir setzen auf Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Deshalb richten wir unser Handeln konsequent auf die Nutzung nachhaltiger Materialien sowie eine ressourcen- und energieeffiziente Produktion aus.

Andreas SchickVorstand Produktion, Supply Chain Management und Einkauf

Sowohl für die Lieferantenauswahl als auch für die Bestellungen selbst sind Kriterien und die wichtigsten regulatorischen Rahmenwerke im Schaeffler Standard „Verbotene und deklarationspflichtige Stoffe“ dargelegt. Dieser wurde Ende 2020 aktualisiert, an Lieferanten übermittelt und Schulungen angeboten. Lieferanten sind verpflichtet, umgehend zu informieren, sobald neuere als die bereits an die Schaeffler Gruppe berichteten Informationen vorliegen. Relevante Gesetzgebungen sind u. a. Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals (REACH), Restriction of certain Hazardous Substances (RoHS), die EU-Richtlinie für Altfahrzeuge (ELV), die EU-Richtlinie für Persistente Organische Schadstoffe (POP), die Chemikalienverordnung und der Dodd-Frank Act.

Die Schaeffler Gruppe nutzt für die Deklaration von Inhaltsstoffen insb. das Internationale Materialdatensystem (IMDS) der Automobilindustrie. Dieses gilt verpflichtend, um Inhaltsstoffe von Zukaufprodukten und deren Werkstoffen auszuweisen.

Weiterhin wird seit 2021 die SCIP1)-Datenbank der Europäischen Chemikalienkommission (ECHA) für die Deklaration von besonders besorgniserregenden Substanzen (SVHC) benutzt.Bestandteil des GNFK Ende

Mehr Informationen zu den umfassenden Materialanforderungen unter: Verbotene und deklarationspflichtige Stoffe

Standards durch Kooperationen stärken

Zusätzlich zur bestehenden Mitgliedschaft bei der Responsible Minerals Initiative (RMI) ist die Schaeffler Gruppe im Berichtsjahr der IRMA, einer Initiative zur Einführung eines rohstoffübergreifenden Standards für den industriellen Bergbau, beigetreten. Dieser wurde im Rahmen eines intensiven Multi-Stakeholder-Prozesses erarbeitet. Mit dem Beitritt möchte die Schaeffler Gruppe insb. die Anwendung stärken und Auswirkungen in frühen Lebenszyklusphasen verbessern.

Verantwortungsvolle Beschaffung

Bestandteil des GNFK Start Neben dem angemessenen Umgang mit Gefahrstoffen ist auch die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen wie Zinn, Wolfram, Tantal oder Gold ein wichtiges Anliegen der Schaeffler Gruppe, da ihre Gewinnung in einigen Ländern zur Finanzierung von kriegerischen Auseinandersetzungen und Menschenrechtsverletzungen beiträgt. Das Unternehmen nutzt die Vorgehensweise Reasonable Country of Origin Inquiries (), um nachzuverfolgen, aus welchen Regionen Sub-Tier-Lieferanten Komponenten mit kritischen Rohstoffen beziehen, und um ggf. gezielt Maßnahmen in der Lieferkette einleiten zu können.

Material Compliance

 

 

2021

 

2020

 

2019

Rückmelde­quote der befragten Lieferanten zur Verwendung von Konflikt­mineralien1)

 

82,8

 

87,5

 

90,0

Abdeckungs­grad zertifizierter Schmelzen in der Lieferkette2)

 

99,7

 

100

 

100

1)

Rückmeldequote der befragten Lieferanten zur Verwendung von Konfliktmineralien, definiert gem. Responsible Minerals Initiative. Wert 2021 im Interimsstatus Dezember 2021 geprüft. Wert 2020 ggü. Nachhaltigkeitsbericht 2020 entsprechend regulärem Abfragezeitraum angepasst. Regulärer Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.

2)

Schmelzen, die durch die Responsible Minerals Initiative zertifiziert sind oder ihren Sitz nicht in den gem. RCOI definierten Risikogebieten haben. Wert 2021 im Interimsstatus Dezember 2021 geprüft. Regulärer Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Rückmeldequote2) der befragten Lieferanten leicht auf 82,8 %3) (: 87,5 %4)) gesunken. Die geringere Rückmeldequote lässt sich durch eine höhere Anzahl der befragten Lieferanten begründen. 99,7 %3) der Schmelzen, die aus der Vorlieferkette berichtet werden, sind durch die Responsible Minerals Initiative (RMI) zertifiziert oder haben ihren Sitz nicht in den gem. RCOI definierten Risikogebieten.

Der entsprechende Conflict-Minerals-Bericht wird Kunden auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Nach der Aufnahme von Kobalt in den Conflict-Minerals-Bericht im Jahr 2020 hat die Schaeffler Gruppe 2021 ihre Lieferketten mit Blick auf das Konfliktmineral Glimmer untersucht. Ende 2021 wurde der erste firmeneigene Glimmerbericht erstellt.

Angelehnt an den Material Change Report5) hat das Unternehmen eine Liste von Materialien mit hoher Priorität definiert. Zudem hat die Schaeffler Gruppe eine Richtlinie für kritische Rohstoffe erstellt und kommuniziert diese relevanten Lieferanten bis Mitte 2022.Bestandteil des GNFK Ende

Conflict Minerals Policy der Schaeffler Gruppe unter: Schaeffler Gruppe Conflict Minerals Policy

1) SCIP – Substances of Concern in articles as such or in complex objects (products).

2) Rückmeldequote der befragten relevanten Lieferanten zur Verwendung von Konfliktmineralien, definiert gem. Responsible Minerals Initiative.

3) Wert 2021 im Interimsstatus Dezember 2021 geprüft.

4) Abfragezeitraum März bis Februar Folgejahr.

5) Herausgegeben im Rahmen der Drive Sustainability Initiative der Original Equipment Manufacturer (OEM).

Compliance
Sicherstellung der Einhaltung sämtlicher für einen Prozess geltender Regeln und Vorschriften.
RCOI
Abkürzung für "Reasonable Country of Origin Inquiries": Ursprungslandprüfungen von verwendeten Rohstoffen bzw. Mineralien, um zu vermeiden, dass die Gewinnung dieser Rohstoffe zur Finanzierung von kriegerischen Auseinandersetzungen beiträgt.
Vj.
Abkürzung für "Vorjahr".

GRI