Arbeits- und Gesundheitsschutz

  • Deutsche Werke erhalten für ihren innovativen, integrativen und partizipativen Ansatz den Corporate Health Award 2021
  • Das Projekt „Safe Work@Schaeffler“ wurde im Berichtsjahr gestartet, um das Bewusstsein für Arbeitssicherheit zu schärfen

Gesundheit aktiv fördern

Bestandteil des GNFK StartAls wichtigste Ressource tragen die Beschäftigten der Schaeffler Gruppe maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Deshalb soll allen Mitarbeitenden ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld ermöglicht werden. Gleichzeitig ist die Arbeitswelt von grundlegenden technologischen Umbrüchen, weltweit wachsendem Wettbewerb und demographischem Wandel geprägt.

Dieser führt zu einer alternden Belegschaft mit zunehmenden Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates. Neben dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) der Schaeffler Gruppe planen regionale -Koordinierende relevante Projekte. Zusätzlich organisieren an allen Schaeffler Standorten BGM-Beauftragte entsprechende Maßnahmen.

Um die physische und psychische Gesundheit aller Mitarbeitenden zu gewährleisten, setzt der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Schaeffler Gruppe insb. auf präventive, bedarfs- und zielgruppenorientierte sowie gesundheitsförderliche Maßnahmen. Diese umfassen z. B. Vorsorgeuntersuchungen, Online-Kurse sowie virtuelle Schulungen, welche während sowie außerhalb der Arbeitszeiten stattfinden. Die Maßnahmen zielen dabei auf allgemeine Belastungen des Arbeitsalltags, wie u. a. schichtspezifische Herausforderungen, psychische Beanspruchungen oder die Ergonomie am Arbeitsplatz ab und sollen diesbezüglich zu einem gesundheitsgerechten Verhalten sensibilisieren.

Um die Qualität an allen Standorten einheitlich abzusichern, wurde ein BGM-Leitfaden erarbeitet, welcher als Grundlage für die BGM-Beauftragten dient. Das BGM basiert auf der Rahmenleitlinie der Luxemburger Deklaration zur betrieb­lichen Gesundheitsförderung in der Europäischen Union.Bestandteil des GNFK Ende

Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren

Bestandteil des GNFK StartDamit Belastungen am Arbeitsplatz effektiv reduziert und einheitliche Standards implementiert werden, berücksichtigt das Schaeffler Gesundheitsmanagement den Bedarf von Zielgruppen sowie aktuell relevante Themen.

Im Berichtsjahr wurden die regelmäßigen, arbeitsplatznahen Ausgleichstrainings im Rahmen von „Boxenstopp Rücken aktiv“ fortgesetzt. Damit die Übungsinhalte langfristig angewendet werden können, vermitteln Experten diese an Mitarbeitende, welche dann als Multiplikatoren dienen.

Die Abwesenheiten sind im Jahr 2021 aufgrund psychischer Belastungen u. a. durch pandemiebedingte Unsicherheiten sowie ggf. häusliche Isolation gestiegen. Die Schaeffler Gruppe reagierte verstärkt mit Einsatz von Onlineschulungen zum Thema „psychische Gesundheit am Arbeitsplatz“ und der Bewerbung von internen und externen Beratungsmöglichkeiten. In der Region Greater China wird das mentale Wohlbefinden der Beschäftigten seit 2020 durch das Employee Assistance Program (EAP) gefördert, das bei verschiedenen Problemen professionelle Beratung anbietet. Das Programm wird stetig ausgebaut. Dazu wurde es 2021 auf Familienangehörige erweitert und um eine App ergänzt, die u. a. Beratung zu Ernährungs- und Gesundheitsfragen bietet. Das EAP wurde in rd. zwei Jahren von über 8.000 Beschäftigten in Anspruch genommen und dabei eine Zufriedenheitsquote von über 95 % erzielt.

Im Rahmen der Initiative lag 2021 ein Schwerpunkt auf der Förderung von Beschäftigtenbindung, -zufriedenheit und -gesundheit vor Ort. Den Kern der Angebote bildet das erfolgreiche Projekt Health & Ergo Scout, das neben der präventiven Betreuung der Beschäftigten vor Ort auch Rückkehrende aus der Abwesenheit begleitet.Bestandteil des GNFK Ende

Deutsche Werke erhalten Corporate Health Award 2021

Als innovativ, integrativ und partizipativ wurde das Corporate Health Management bei der Preisvergabe bezeichnet. Berücksichtigt wurden dafür die Implementierung des Schaeffler Health Coach, aber auch langjährige Angebote wie „Boxenstopp Rücken aktiv“ oder Schaeffler Health & Ergo Scout. Jury und Beirat überzeugte insb. die nachhaltige Wirksamkeit und die kontinuierliche Weiterentwicklung.

Weltweit einheitlich hohe Arbeitsschutz­standards

Bestandteil des GNFK StartUm gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen und unternehmenseigene Prozesse und Standards zum Arbeitsschutz weiterzuentwickeln, nutzt die Schaeffler Gruppe ein umfassendes Energy, Environment, Health and Safety ()-Managementsystem. Dieses berücksichtigt u. a. internationale Arbeitsschutzstandards und wird konzernweit nach der Norm ISO 45001 auditiert. Audits, die 2021 nicht vor Ort stattfinden konnten, wurden digital durchgeführt. Vor-Ort-Begehungen wurden auf ein Minimum reduziert.

100 %

Abdeckungsgrad der Produktionsstandorte nach ISO 450011)

Der Abdeckungsgrad1) nach der Norm ISO 45001 beträgt 100 % (: 99,7 %) und wirkt sich nicht nur auf die eigene Belegschaft aus, sondern z. B. auch auf Dienstleister, die an einem Schaeffler Standort arbeiten.

Gem. dem EnEHS-Managementsystem sind alle Führungskräfte und Mitarbeitenden dazu aufgefordert, sich an die Vorgaben zum Arbeitsschutz zu halten. Sie sind dazu angehalten, unsichere Situationen oder Gefährdungen ihren Vorgesetzten zu melden. Gefahren werden anhand von tätigkeits- und arbeitsplatzbezogenen Gefährdungsbeurteilungen identifiziert, beurteilt und bei Bedarf Maßnahmen zur Vermeidung festgelegt. Führungskräfte werden bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung von Spezialisten der Arbeitssicherheit an den jeweiligen Produktionsstandorten beraten. Die Ergebnisse der Gespräche werden regelmäßig mit den zuständigen Vorstandsmitgliedern der Schaeffler AG besprochen. Falls notwendig werden weitere Maßnahmen abgestimmt. Auf diese Weise wird das -Managementsystem kontinuierlich weiterentwickelt.

Corinna Schittenhelm, Vorstand Personal und Arbeitsdirektorin (Foto)

Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft hat für Schaeffler höchste Priorität. Mit dem Projekt Safe Work@Schaeffler schaffen wir es, das notwendige Bewusstsein für das Thema Arbeitssicherheit zu schärfen.

Corinna SchittenhelmVorstand Personal und Arbeitsdirektorin

Die Schaeffler Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, die Häufigkeit der Arbeitsunfälle bis 2024 jährlich um durchschnittlich 10 % zu senken. Im Berichtszeitraum konnte die Unfallrate ()2) auf 3,9 (Vj.: 4,6) reduziert und diese damit im fünften Jahr in Folge um mindestens 10 % verringert werden. Um das strategische Ziel zu erreichen, wurde das Projekt „Safe Work@Schaeffler“ initiiert. Ziel ist es, bei allen Mitarbeitenden und Führungskräften das notwendige Bewusstsein für Arbeitssicherheit weiter zu schärfen. Rund 70 % aller Arbeitsunfälle haben verhaltensbezogene Ursachen, etwa Unaufmerksamkeiten. Im Berichtsjahr startete das Projekt unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen an fünf Pilotstandorten in Deutschland und wird im nächsten Jahr an weiteren Standorten ausgerollt. Dazu wurde zunächst eine Unfalllandkarte erstellt, um örtliche, zeitliche und tätigkeitsbezogene Schwerpunkte im Werk zu identifizieren. Im Rahmen von vier Sicherheitsbeurteilungen wurden werksspezifische Maßnahmen abgeleitet. In diesem Zusammenhang wurden 47 Safety Awareness Trainings inkl. Coaching durchgeführt.Bestandteil des GNFK Ende

Gesundheitsschutz in Zeiten der Coronavirus-Pandemie

Einen wichtigen Beitrag zum Gesundheitsschutz der Mitarbeitenden und ihrer Angehörigen weltweit hat die Schaeffler Gruppe mit ihrer Kampagne für Corona-Schutz­impfungen geleistet. So richtete das Unternehmen z. B. an großen Standorten wie Herzogenaurach oder Schweinfurt Impfzentren ein und konnte seit Juni 2021 rd. 22.000 Mitarbeitende in Europa impfen.

Nach der 2020 aufgebauten Produktionslinie für medizinische Masken konnte 2021 eine Linie für FFP2-Masken in Betrieb genommen werden. Die Anlagen decken den gesamten Bedarf an Schutzmasken der Schaeffler Gruppe ab.

Mehr Informationen zum Schaeffler Krisenmanagement

1) Bezogen auf Mitarbeitende der Produktionsstandorte.

2) Messgröße: Lost Time Injury Rate, LTIR = Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden. Mitarbeitende inkl. Aushilfen, Personen in Ausbildung und Praktikum.

SEHS
Abkürzung für "Sustainability, Environment, Health and Safety": Das Competence Center unter dem Vorstandsressort Personal ist für das Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich.
Sustainable Sites
Eine Initiative der Schaeffler Gruppe mit dem Ziel die eigenen Werke systematisch nach einheitlich definierten Nachhaltigkeitsanforderungen zu bewerten und die Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung von ökologischen und sozialen Aspekten voranzutreiben.
EnEHS
Abkürzung für "Energy, Environment, Health and Safety": Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
Vj.
Abkürzung für "Vorjahr".
EnEHS
Abkürzung für "Energy, Environment, Health and Safety": Energie, Umwelt-, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit.
LTIR
Abkürzung für "Lost Time Injury Rate": Standardkennzahl zur Erfassung der Arbeitsunfälle; definiert als Arbeitsunfälle ab einem Ausfalltag pro 1 Mio. geleistete Arbeitsstunden.

UNGC